Wer glaubt, das so eine "Low-Budget-Langzeitmotorradfernreise" immer nur "Bikers Dream"  wäre, der irrt gewaltig. Das war nun zu dem Zeitpunkt wirklich wohl die "Biker Hölle" und im dichter werdenden Verkehr auch nicht ganz ungefährlich.
 
Zwischendurch fuhr ich nämlich sozusagen, als "Bonbon" des Tages, noch einmal, über das zu schlappe Seil und legte mich bei anschliessenden umwickeln des Vorderrades dann auch noch lang auf die Klappe. Lilly schliff mich, bereits auf dem Boden liegend, noch ein paar Meter hinterher sich her. Glücklicherweise nix passiert ausser blaue Flecken, aber unsere Eskorte hatte anscheinend Mitleid und organisierte aus irgendeiner Bude am Straßenrand noch ein längeres, richtiges Seil. Unsere neue Methode mit Lilly als "Heizer" und Tim als Bremser wurde weiter perfektioniert und weitere Stürze konnten somit erfolgreich verhindert werden. Über Funk sprachen wir dabei Gas und Bremse miteinander ab.
 
Max hatte aus einem Reiseblog irgendeinen Namen eines Hotels in Jacobabad aufgetan, was aber als ziemlich mies beschrieben wurde. Besser als gar nichts. Es nützte nämlich nichts, wir mussten jetzt irgendwo bleiben. Es wurde schon langsam dunkel. Von dem Geschleppe durch den chaotischen Verkehr und den schlechter werdenden Straßen waren wir nun völlig fertig. Froh waren wir als sich in dem chaotischen Straßengewirr von Jacobabad plötzlich ein Hotel mit großem Innenhof auftat. Es war zwar nicht das Gesuchte, aber auf den ersten Blick viel, viel besser. Ich sagte Coco  das sie mich direkt da rein schleppen sollte! Keinen Meter weiter, hier bleiben wir jetzt! Max sah genau so glücklich aus über die kleine Oase hier, und hatte sowas ebenfalls hier nicht mehr erwartet. So beschlossen wir dann schon auf dem Hof gemeinsam, egal was das Hotel kosten solle, hierzubleiben.
 
Das Hotelzimmer war sauber und aufgeräumt, schaute man jedoch vom Balkon auf das angrenzende Grundstück wurde einem sofort klar wo man war. Hier brannte der Müll und ein Hund wälzte sich laut wimmernd, verheddert in irgendwelchen Drähten im noch schwelenden Feuer auf einer angrenzenden Müllfläche. Herzzerreißend und die Gedanken überschlugen sich, wie man an dieses Tier Hilfe heranbekommt, ohne dabei selber verletzt zu werden. Doch bevor der Plan ausgereift war, sprang der Hund auf und rannte auf drei Beinen, die ihm wohl von dem unbekannten Unfall geblieben waren, laut jaulend auf und davon. Gegenüber befand sich eine pakistanische Airforce Base und wir hatten Nachts noch unsere eigene Flugvorstellung bei ihren Einsätzen z.B.  in Richtung Waziristan. Hell strahlten die Nachbrenner am nächtlichen Himmel und ein ohrenbetäubendes Turbinengeräusch füllte die nächtliche Stille.
 
An diesem Tag sollte eigentlich nicht mehr viel passieren, trotzdem rafften wir uns noch zu einem kleinen Einkauf auf, denn es sollte ja mal wieder Spaghetti mit Tomatensauce geben. Da wir diesem schon ziemlich überdrüssig waren passierte es, das wir zusätzlich mit unzähligen westlichen, kalorienreichen Produkten wie Schokoriegeln, Chips-Tüten und diversen Softdrinks großer amerikanischer Hersteller den Laden verließen. Was soll man machen, wenn man das erste Mal seit langem und nach einem solchen Tag wieder in Versuchung gebracht wird.  Aber die ganze Operation war wieder nicht so einfach, denn wir waren ja noch in Belutschistan und somit gab es immer noch einen Sicherheitsmann, zumindestens vom Hotel,  der uns begleitete. Nur für den Fall und so. Ist ja klar. Wie bekloppt das ist, mit Wachmann nebst Kalaschnikow zum Supermarkt einkaufen zu gehen, könnt ihr euch sicherlich vorstellen und werde ich jetzt nicht genauer beschreiben.
 
Am nächsten Tag checkten wir das Bike und es bestätigte sich, dass der Fehler vom Getriebe ausging. Scheibenkleister!
© www.losgezogen.de
Städte
 

Tastan; Dalbandin; Quetta; Sibi; Jacobabat; Sukkur
Die Burka wird in vielen Bereichen noch regelmäßig getragen
Gefahrene Strecke Belutschistan
© www.losgezogen.de
 


„Der Wege sind viel,
doch das Ziel ist eins“
 
Rumi, die Lehre des Rumi ( um 1201-1273)
Steckbrief
 
Pakistan
 

Land:
Pakistan ist ein Staat in Südasien. Er grenzt im Südwesten an den Iran, im Westen an Afghanistan, im Norden an China sowie im Osten an Indien. Die Gesamtfläche des Landes  beträgt 880.254 Quadratkilometer.
 
Einwohner:
172,8 Millionen
 
Hauptstadt:
Islamabad
 
Sprache:
Urdu
Englisch
 
Währung:
Pakistanische Rupie PKR
Derzeitiger Wechselkurs:
1€ = 130 PKR
 
Gefahrene Kilometer:
Tim und Lilly: 4.662 km
Eisenbahn mit Tim und Lilly: 870 km
Gesamtkilometer :  5.532 km
 
Zeitraum:
09.12.2013- 09.04.2014
Tage: 4 Monate (120 Tage)
 
Täglicher km Durchschnitt:
(Auch Ruhetage und Arbeitstage in Roshni sind enthalten)
Tim und Lilly:  46,1 km/Tag
Dies ist wie ein Flashback, haben wir doch fast alle Levies im Video Wochen vorher selber getroffen. So kann man sich das ganze auch in bewegten Bildern vorstellen.
Checkpostgerede.......hier wird stolz die Waffe vorgeführt
und wir müssen natürlich unsere Bikes präsentieren!
Um 7 Uhr morgens klingelte der Wecker. Wir waren noch an gleicher Stelle erwacht und nicht geknebelt in irgendeinem Camp in den Bergen Afghanistans. Das war doch schonmal was! Also konnte es somit weiter bis nach Quetta gehen. Unsere Escorte wechselten sich ab wie am Tag zuvor. Mal hielten sie uns an der kurzen Leine. Mal ließen sie uns Vorfahren. In der Regel waren alle jedoch sehr freundlich und freuten sich über den unerwarteten Besuch. Tee wurde uns fast immer angeboten.
 
Kurze starke Pulserhöhung gab es zwischendurch, besonders bei mir, als einer dieser dauernd wechselnden "Personenschützer", plötzlich aus dem stoppenden Jeep sprang und mit seiner AK-47 genau in meine Richtung zielte. Besser gesagt knapp an mir vorbei. Ist der total irre!!! Was passiert hier? -Was ich jedoch nicht sah, das sich hinter mir wohl ein besonders großer Raubvogel (der mich in diesem Moment aus verständlichen Gründen überhaupt nicht interessierte) in einiger Entfernung niedergelassen hatte- den wollte der anscheinend total verrückte Aufpasser wohl erschießen zum Ausstopfen, Mittagessen, zum Spass oder sonst einem mir völlig rätselhaften Grund. Leider roch dieser den Braten und flog gerade in dem Moment ab, als er wohl schiessen wollte. Der Typ hätte sicherlich direkt an mir vorbeigefeuert, wenn das Vieh noch einen Moment länger sitzen geblieben wäre, da war ich mir ganz sicher. Kommentarlos stieg er, ohne das ihm das Glück von Weidmannsheil zu Teil wurde, dann wieder ins Fahrzeug ein. "Welcome to Pakistan!" ging es mir mal wieder durch den Kopf und wir rollten weiter durch die endlose Weite Belutschistans.
coloradoontheroad.com
Aber Halt. Au Backe! Wir hatten ja noch gar kein Geld.... So können wir unmöglich unser Benzin bezahlen. Ok dann, geht es eben zum Geldwechseln auf den "Basar". Dieser sogenannte "Handelsplatz" bestand in diesem verlassenen Nest aus vielen Bretterverschlägen. Unsere Geldwechslerfraktion saß einfach mit Taschenrechner und Plastiktüten voller Geldscheinen auf dem staubigen Erdboden. Fertig ist die Wechselstube.
Blick in eine Leviestation. Handy und AK-47 sind simultan immer am Mann. Die typischen Betten dienen zum schlafen, plaudern, essen und ebenso dem Papierkram.   
So ging es ab jetzt in stetiger Regelmäßigkeit, in Abschnitten über 30-70 km, über die nächsten 300 km bis Dalbandin. Dazwischen meist Pickups mit Levies die ihre Kalashnikov meist vornehmlich mit dem Lauf genau in unsere Richtung hielten. Wir hofften mal einfach, dass alle Waffen gesichert waren....
 
Zwischendurch ging es natürlich irgendwann und unvermeidlich zum Tanken, was in dieser Gegend ein echtes Highlight war. Tankstellen gibt es nicht. Es gibt nur Fässer aus denen mit einfachen Handpumpen der Sprit in metallische 10 l Karaffen umgefüllt wird. Dieser geschmuggelte iranische Treibstoff wird hier sicherlich noch gepanscht und mit einem einfachen Lappen als Grobfilter nun direkt in den Tank gefüllt.
 
Beide Länder haben ein Interesse an diesem Geschäft und es wird von allen staatlichen Stellen gedeckt und die Hand beim Schmuggel aufgehalten. Die iranische Regierung umgeht dabei internationale Handelsembargos und der Staat Pakistan stützt seine mangelhafte Energieversorgung. Das regelmäßig schreckliche Unfälle mit vielen Toten passieren, weil Reisebusse zusätzlichen mit Unmengen an Benzinfässern vollgeladen werden, ist anscheinend ein vertretbarer Preis.
Unsere Leibwächter vorweg und
wir als lebende Zielscheibe schön langsam hinterher!
Unser "Eskortenmofa" zur linken mit doppelter Bewachung:
Ein Fahrer und ein AK-47 Träger als Heckschütze. Das muss reichen.
Obwohl wir alles überprüften um unsere Annahme zu wiederlegen,
wurde sie nur bekräftig. Die Hypothese ist belegt: Getriebeschaden!
Unsere Abschleppmethode perfektionierte sich immer weiter auf den folgenden 70 km.
Lilly gibt Gas und Tim bremst! Nur als Team und mit Ruhe war dies zu bewerkstelligen.
Gesichter gegerbt von der Sonne, immer wohlgesonnen und stets ein  Lächeln für einen bereit. Vielleicht  wollt ihr doch noch einen Tee mit mir zusammen trinken?
Wieviele Traveller wohl auf dieser Couch" vor uns auf ihr NOC gewartet und auf Freigabe der nächsten Route gehofft haben?
Unsere Gasheizung als Kocher. Mhhhhh welch ein Schmaus!
Neue Kopfbedeckung.Direkt ins Hotel geliefert. Wir dürfen nicht raus!
Weiter zum Teil 2 Pakistan/Belutschistan
Kamelkaravane und wir fühlen uns das erste Mal wieder frei.
Als klar wurde, das könnte mal wieder länger dauern, wurden wir zu unserer Sicherheit in eine Militärkaserne um die Ecke eskortiert. Man weiß ja nie. Nun gut, da das ja auch wirklich gelegentlich mit Toten enden kann folgten wir brav den Anweisungen. (siehe Video mit spanischem Radfahrer) Was macht man wieder mit so einem angebrochenem Tag in einem Militärcamp? Natürlich erst mal Spaghetti auf der Veranda des Kommandeurs kochen und dann ganz viele Fotos machen mit den Soldaten. So einen Besuch haben sie ja schließlich nicht alle Tage.
In aller frühe ging es somit am darauffolgenden Morgen raus aus Quetta. Es sollte an diesem Tag, über den Bolan Pass in Richtung Süden über Sibi und Sukkur, dann endlich raus aus Belutchistan gehen.  An einem Checkpoint wurden wir mal wieder aufgehalten es gäbe einen Streik ein paar Kilometer weiter. LKW's wurden quer gestellt. Sunniten protestierten gegen Schiietten. Tage zuvor hatten diese wohl in Granatäpfelkisten einige Schmähschriften gegen sunnitischen Auslegung des Islams beigelegt. Wir durften erst mal wieder nicht weiter.
Am nächsten Tag sollten wir dann aber mit Tuk Tuk und Escorte zum Ministerium zwecks Abholung des NOC Zertifikats. Uns war alles Recht. Erst mal schlafen und den Luxus einer warmen Dusche genießen dürfen. So schliefen wir ziemlich schnell und müde ein.
 
Müssig zu erwähnen, dass die "Abholung" des Zertifikats im Ministerium fast den halben Tag dauerte. Den Rest davon lümmelten wir im Hotel herum, da heute eh nicht mehr ans weiterkommen zu denken war.
Die Lage wurde aus unserer Sicht nun etwas entspannter. Der gefährlichste Abschnitt lag nun hinter uns. Die Sicherheit ließ uns an der langen Leine. Trotzdem stoppte irgendwann neben uns ein sehr neuer Pickup und leider machten wir von der darauffolgenden unglaublichen Szene kein Foto, obwohl es mal wieder perfekt die Belutschistan Situation spiegelte.
Der Levie Mensch der uns nun wohl schon einige Kilometer versucht hatte einzuholen, hatte nämlich in der linken Hand locker seine Ak-47 am Griff nach unten gerichtet und in der rechten zog er seine wohl vielleicht vierjährige Tochter hinter sich her. Er stieg nur kurz aus, ermahnte uns ein wenig wir sollten nicht zu lange stehen bleiben und nun weiterfahren.
 
Leider gibt es oft im Leben von bestimmten Situationen keine Fotos. Manchmal traut man sich einfach nicht Leute direkt zu fotografieren, hat die Kamera nicht schnell genug parat oder ist sonst wie verhindert. Hier jedoch ist uns dieses Bild erst hinterher aufgefallen. Erst im Nachhinein wurde uns die Absurdität dieses Bildes klar und machte uns auch gleichzeitig bewusst, wie schnell man eigentlich abstumpft, sich selber an Waffen und deren Anblick und Umgang im Alltag gewöhnt hat.
 
Man möge sich bitte einmal kurz in Deutschland oder in jedem anderem westlichen Land würde ein zu Sicherung abgestellter schwer bewaffneter Polizeibeamter sein eigenes Kind mitnehmen und im Ernstfall dann nicht mal wissen wen er jetzt zu erst beschützen soll? Eigenes Kind oder Ausländer? Ok, vielleicht hatte die Kita ja an diesem Tag zu gehabt, aber trotzdem macht so etwas aus unserer, zugegeben westlichen Sichtweise, einfach keinen Sinn, ist  total unverantwortlich und einfach hochgradig unprofessionell! Hier anscheinend nicht.
 
Wir fuhren also weiter und jetzt stellten sich, wahrscheinlich weil es gerade so gut lief, in Pakistan die Weichen für unsere weitere Reisezukunft.
Alles sollte für die nächsten Wochen nun anders kommen als geplant. Gleichzeitig wurde damit auch der Grundstein gelegt, dass es am Ende exakt vier Monate in diesem Land werden sollten.
 
Ungefähr 10 km nach unserem verpennten Titelfoto fing irgendwas aus Richtung Motor, Getriebe oder Antrieb bei Tim an Geräusche zu machen. Eine mieses Klackern und Knirschen das man so gar nicht gerne hört, wurde stetig lauter. Erst mal versucht man dies, auch wohl auf Grund des Standortes Belutschistan,  geflissentlich zu überhören. Ging aber irgendwann auch nicht mehr. Murphys Law ist da unerbittlich. Es passiert immer dort wo man es am wenigsten gebrauchen kann. Soviel steht definitiv fest. Richtig diagnostizieren ließ es sich erstmal trotzdem nicht. Klang aber ziemlich nach Getriebe... Irgendwas blockierte! Was tun? Nachdem wir alles checkten und die Security langsam nervös wurde entschieden uns fürs abschleppen um den Schaden nicht noch größer werden zu lassen. Spanngurte als Ersatz-(seil) hatten wir ja.
Zusätzlich hängten wir die Kette komplett aus, so dass der Antrieb frei war. Leider war damit die Chance begraben heute noch das Tagesziel Sukkur zu erreichen, noch aus Belutschistan herauszukommen und der lästigen Escorte für immer zu entkommen.
 
Wer jemals im Leben Bodygards benötigt oder das als erstrebenswert Ziel hält, hat jetzt schon mein absolutes Bedauern. Die Freiheit sich eigenständig, selbstbestimmt und unbeobachtet zu bewegen ist ein unglaublicher Luxus, wie wir in den letzten Tagen erfahren durften. Niemals würde ich diese Freiheit eintauschen wollen.
 
Wir schleppten uns dicht zusammengebunden über 70 km in Richtung Jacobabad.
Nach zwei Stunden war der Spuk jedoch schon wieder vorbei. Der Verkehr lief wieder. Nun bekamen wir wie üblich direkt mal 6 Männer, inklusive einem Granatwerfer für den nächsten Abschnitt mit. Man weiß ja nie und wir fuhren weiter. Bis Sibi liefen die nächsten 150km dann ziemlich glatt. Zu glatt? Weitere 50 km später hatten wir endlich eine riesige Herde Kamele die die Fahrbahn kreuzten. Wir machten mit ihnen tolle Fotos.
Unser wohlwollender Kommandeur. Händchenhalten unter Männern? Unter Freunden macht man das hier so!
Plötzlich ging bei uns nun alles ganz schnell. Der Commander rief an. Jetzt sollte es doch noch nach Quetta hineingehen. Was jetzt? Es war schon dunkel. Die haben Nerven! Wie sollte das denn gehen? Das war ja noch gefährlicher! Oder etwa nicht, weil wir so nicht so gut auszumachen waren? „Go go!“ hiess es da schon. Zu spät, die Jungs überbrückten schon ihren altersschwachen Pickup und verdrillten irgendwelche Kabel damit wenigsten ein Scheinwerfer davon funktionierte....
 
Bei Dunkelheit nach Quetta hinein das hat doch was.... Das Netz der Checkpoints wurde nun dichter. Die Levies übergaben an die lokale Polizei. An einem Tunneleingang mussten wir bei völliger Dunkelheit warten. Es gab auf einmal sehr viele Bewaffneten mit extrem langen Bärten. Uns konnte aber nun eh schon nichts mehr erschüttern.
 
Mal wieder spielten wir durch bloße Präsenz unsere Dauertrumpfkarte aus. Denn egal in welche Kultur, Religion oder soziale Schicht es gibt eine Regel: Vollgepackte Motorräder sorgen immer für Freude und man hat die Leute schon ohne ein Wort zu sagen auf seiner Seite. Das Kind im Manne wird auch so am drögesten Checkpoint wieder wach.
 
Jedoch erwarten die Männer in moslemischen Ländern unter dem Helm auf gar keinen Fall eine Frau. So was kann einfach nicht sein! Schon gar nicht auf diesen Maschinen. Denn unsere 600er sind in der Regel schonmal wenigstens doppelt bis dreimal so schwer wie ihre 70 ccm-125 ccm Moppeds. Vom Gepäck haben wir da noch gar nicht gesprochen. Das ist nur was für ganze Kerle. Also begrüßte unser bärtiger Kämpfer mit kugelsicherer Weste, schweres G3 vor der Brust doch gleich mal die Coco mit Handschlag, denn er hatte ja im Dunkeln keine Ahnung  wer da unter dem Helm steckte. Coco schlug ebenfalls ein und sagte, um sich nicht zu verraten, bewusst nichts. Wir machten uns unsererseits nun schon seit einiger Zeit einen Spaß daraus, bei den Checkpoints die Männer zu überraschen. Er ging weiter zu Max und mir, tat das gleiche und ahnte erst mal nichts. Erst als wir uns hier zum gefühlten 1000sten Mal eintragen mussten, wir die Helme abnahmen und meine Kopflampe die Szene ein bisschen erleuchtete wurde es klar. Seine Kollegen fingen an über den Händeschüttler zu lachen und ihn dabei aufzuziehen. Hatte unser besonders "Frommer" doch gerade einer Frau die Hand geschüttelt, was er in der Regel wohl niemals tat. Für den weiteren Abend war nun wohl jetzt hier genügend Gesprächsstoff vorhanden und wir fuhren weiter.
 
Generell haben wir auf unseren 800 km bis Quetta fast keine einzige Frau auf der Straße gesehen. Ein paar junge Mädchen, aber mehr nicht. In dieser sehr traditionellen und konservativen Gegend ist die Frau definitiv immer zu Hause und verlässt es auch nur mit dem Mann oder einem nahen männlichen Verwandten.
 
Nach Quetta rein und die letzten Meter zum Hotel "Bloom Star" ging es zu guter letzt mit einem wild gewordenen so wie es uns schien sehr seltsamen "Motorradcop", mit angebauter Polizeisirene die er wie ein Verrückter benutzte, aber doch nicht viel brachte. Keiner machte wirklich Platz. Der Typ wollte aber anscheinend mal wieder die halbe Stadt auf unseren Besuch aufmerksam machen. Wir mussten dabei in unsere Helme lachen, so komisch mutete diese Szene an. Das er sich nicht noch das Blaulicht direkt auf seinen Kopf geschraubt hatte war echt alles.
 
Im Hotel wurden wir  wieder mit den "Verhaltensregeln" vertraut gemacht. Wir durften mal wieder nicht alleine raus. Sollten nun auch von den Fenstern weg bleiben.
Man teilte uns mit "Bier und Lebensmittel" könnten besorgt werden. Natürlich muss man bermerken, das der "Hotelchef" eingenützig übertrieb, konnte er doch durch die Versorgung einige Rupien extra dazu verdienen. Wir willigten also ein und eine Stunde später wurden weitere Zutaten für unsere Kartoffeln, Möhren und Dosenthunfisch geliefert. Nach nun erfolgreich zurückgelegter halber Strecke durch Belutschistan stießen wir auf unseren ersten großen Streckenmeilenstein an.
Anschlagsvideo nähe Nushki 6 Wochen  nach unserer Durchfahrt
"Colorado on the road"  
Unendliche Weiten und immer wieder Polizeistation mit zugemauerten Fenstern und Schießscharten die noch regelmäßig zum Einsatz kommen.
Waren wir wirklich an einem "offiziellen Checkpoint"? Oder wer saß hier eigentlich vor uns,... spukte es uns durch den Kopf. Der Commander oder der Typ mit Funkgerät erklärte mantraartig wieder und wieder: "AREA IS NOT CLEAR!“.  Ja schön, aber was heißt das jetzt konkret? Was war passiert?  Er erwiderte, es hätte Schießereien auf der geplanten Strecke nach Quetta gegeben und wir können unmöglich jetzt in die Stadt hereinfahren. Viel zu gefährlich. Na hier passte ja mal wieder alles zusammen. So schien es. Eine ganze Truppe von schwerbewaffneten, breit grinsenden Männer, die so aussehen als wären sie aus einem Rebellennest zusammengewürfelt und der dann sehr bestimmten detaillierten Aussage, das hier jetzt erstmal Endstation war. Wir lächelten erst mal nur doof, ungläubig zurück und hielten das ganze für einen schlechten Witz. So einen den Levies gelegentlich, mit uns gut behüteten Ausländern machen, um sie ein wenig zu erschrecken. Wir glaubten ihm also kein Wort und beharrten das wir noch vor dem dunkel werden in Quetta sein wollen und jetzt sofort weiter fahren würden.
 
Er fand die Reaktion, das wir nur darüber lachten, anscheinend auch ziemlich witzig. So coole Ausländer hatte er wohl schon länger nicht erlebt. Diese Reaktion hatten wohl die wenigsten vor uns gezeigt, aber er ließ nicht locker und sagte er hätte keine Freigabe vom Hauptquartier. Diese Truppe wurde uns zunehmend suspekter in ihren Tarnjacken und abgefetzen Uniformen. Ok, das muss nix heißen in diesen Teilen der Welt, schafft aber trotzdem in solchen Situation nicht immer unbedingt mehr Vertrauen in die (Un)-Sicherheitskräfte. Alles schien total absurd. Wir witterten uns schon wieder in den nächsten Minuten gefesselt auf einem Pickup in Richtung Afghanistan zu liegen. Vor ihrer "Station" (eingeschossiges Gebäude, im "Rohbaustatus" hängengeblieben) befand sich ein ausgebombter Bus.
 
Ich wechselte also besser erstmal das Thema und fragte was damit denn passiert sei. Er erklärte beiläufig es hätte ein paar Kilometer weiter vor ein paar Monaten einen Selbstmordanschlag zwischen Schiieten und Sunniten, mit mehr als ein Dutzend toten Insassen, gegeben. Das Busgerippe hat anscheinend nicht in den Innenhof der Leviestation gepasst, so durfte es jetzt als Mahnmal davor stehen bleiben und rostete, gut sichtbar für jeden vorbeifahrenden, hier für die nächsten Jahrzehnte dahin. Treffender kann man die Situation der Hoffnungslosigkeit in diesem Teil Pakistans wohl nicht in Bildern zusammenfassen, als dieser zerbombte ausgebrannte Bus vor einer Polizeistation mit diesen jungen Gesellen. Natürlich wollte er uns dann noch unbedingt das Fahrzeug des Attentäters zeigen und führte uns in den Innenhof. Das vermeintliche "Auto" bestand nur noch aus einigen verstreuten Blechteilen. "Sehr viel Sprengstoff", bemerkte er trocken.
Feind oder Freund das ist hier immer die erste Frage. Erst wenn man hinter die menschliche Fassade schaut kann man besser einschätzen mit wem man es zu tun hat.
Gespenstisch in der Abendsonne führt dieser Bus uns demonstartaiv vor Augen wo wir uns gerade befinden.
Endlich quäkte sein Funkgerät zurück: "Area is clear" und wir konnten los.
 
Eine neue Jeepeskorte ließ uns diesmal Vorfahren. Huch! Was war das? Schnell waren sie außer Sichtweite unserer Rückspiegel und wir verunsichert, aber trotzdem froh endlich unser eigenes Tempo fahren zu können. Wir sollten also Vorfahren, bedeutete das wohl. -Na gut dann kidnappen sie uns halt hier. Heißt es  dann halt hinterher: "Die dämlichen Deutschen sind einfach weggefahren und wollten gar keine Security!"
 
In dieser Gegend gab es nämlich einfach "Nichts". Wenn man von Sand, Steine und Weite einmal absieht. Es waren auch extrem wenig Autos und LKW's unterwegs. Wenn doch einer kam, wurden Sie von uns ab jetzt ganz genau inspiziert. Die menschliche Psyche war wohl aktuell unser größte Gegner. Ab und zu sah man im flimmernden Gegenlicht, auf der zur Straße parallel verlegten Bahnstrecke, Männer mit Gewehren entlang laufen. Was das zu bedeuten hatte war uns unerklärlich. Ließ den Geist natürlich weiter schwer arbeiten. -War das alleine lassen jetzt wirklich das Zeichen an die Kidnapper. Sie sind allein und schutzlos. Schnappt Sie Euch! Für uns hieß das also einfach weiter: Hahn auf und Vollgas. Das einzige was wir dem entgegen zusetzen hatten war unsere Geschwindigkeit.
 
Zwischendurch kam es mir zu allem Übel auch noch so vor, als wenn die Hinterradscheibenbremse irgendwie heiss laufen würde und irgendwas blockierte. Die Kiste zog irgendwie schlechter, so schien es mir zumindest. Ahhh!!! jetzt bloß keine Panne. Bitte nicht hier!
In dieser Gegend hört man sein Motorrad wirklich atmen. Jede noch so kleine Nuance aus dem "Maschinenraum" wird hier überinterpretiert.
Wir hielten an der nächsten Möglichkeit, wo wir das Gelände sehr weit einsehen konnten an und ich checkte die Bremsanlage, fand aber erstmal nichts. Wir alle waren total nervös. Corinna und Max starrten angespannt in die Weite um eventuell auf uns zukommende Gegner auszumachen. Alle Maschinen liefen weiter, um bei Gefahr schnell durchzustarten. Wir fühlten uns wirklich wie ein Konvoi im Fadenkreuz und unsere Beschützer weg. Wir entschieden uns somit  an einem sicheren Checkpost die Sache genauer anzuschauen.
 
Also flogen wir weiter förmlich nach Osten. Zumindest bis zum nächsten Kontrollpunkt. Dort wechselten wir aus Verdacht einfach mal die hinteren Bremsbeläge, natürlich wieder unter den interessierten Blicken der Levies. Warum diese Blockade oder Leistungsverlust wohl doch kein absolutes Hirngespinst war, es war zwar nicht die Bremsanlage, aber das sich dort wirklich etwas ankündigte was mir die Leistung "klaute", erfuhr ich sollte ich erst ein paar Tage später erfahren.... Erstmal wieder brav eintragen.
Reifenwechsel bei Sonnenaufgang in Rekordzeit. Auf der Strecke nach Dalbandin wollen wir lieber keine Panne riskieren. Somit nutzen wir den Schutz der Polizeistation in Taftan.
Am nächsten Morgen ging es dann auch früh los. Zu mindestens die Polizei war ja nun schon mal pünktlich da und was sollte da noch groß schief gehen. Grenze wir kommen!  Heute Abend haben wir den halben Weg nach Quetta und damit ein drittel der gefährlichen Strecke hinter uns, da waren wir uns vollkommen sicher. Auf die Nachfrage wie lange es dauern würde, meinte unser "Mister Security Polizei" nur, "Heute Nachmittag seit ihr in Taftan!" Na klar, dachten wir, wieder ein Iraner der der englischen Sprache nicht mächtig ist. "Heute Nachmittag sind wir drei Kollegen in Dalbandin und haben die halbe Strecke nach Quetta hinter uns!", entgegneten wir. Keine Antwort seinerseits.
 
Nun mal besser erstmal schnell los, aber da hatten wir die Rechnung ohne unsere ausgebuffte "Leibgarde" gemacht. Es ging wirklich los, aber nur bis zum ersten Checkpost, ungefähr 1 km weiter.... Hier wurden wir an das nächste Kollegenfahrzeug übergeben, die uns zur Station oder Stadtgrenze brachten. Dies war nun vorläufig und gleichzeitig die vorzeitig Endstation, wie sich später herausstellte. Das ganze natürlich mit lautem Gehupe und Sirenengeheul und ohne für uns ersichtlichen Grund. Nach dem Motto: Seht alle her! Hier kommen sie! Die Idioten, die so blöd sind durch diese Gegend zu fahren! Alles drehte sich natürlich um, stoppte, tuschelte und jetzt wusste innerhalb Minuten auch der letzte schlafende Talibanspitzel oder Belutschiseparatist in der Stadt das wir da waren. Hier kommt heisse Auslandswahre!, informiert schon mal die Kavallerie. Diskret und professionell sieht wohl anders aus. Nun konnten wir uns also Zeit lassen. Alle bösen Jungs waren von hier bis ins entfernte Quetta nun wahrscheinlich sowieso schon im Bilde. Es gab eh nur eine Richtung und eine Straße auf der wir fahren werden. Ausweichen unmöglich. Irgendwann werden die Deutschen also schon kommen. "Geduld ist eine Tugend" und das sollten wir nun eingehämmert bekommen.
 
Deshalb war es auch gar kein Problem das dieser Stopp nun erst mal etwas ausgiebiger wurde. Es wusste ja, sowieso schon jeder in der Gegend das wir da waren. Sie würden nur mal kurz die Leute wechseln und dann sollte es gleich weiter gehen, sagten sie zu mindestens und "bumm" war das Tor zu und wir standen ganz alleine draussen. Direkt vor der  Polizeistation an einer Hauptausfallstrasse,  kein Aufpasser mehr da und wir für jeden LKW-, Auto-, Mopped-, Fahrradfahrer und Fußgänger gut sichtbar. Sie alle hupten, klingelten und riefen uns dabei unentwegt zu.
 
Immerhin waren wir schon aus der Stadt heraus, machten wir uns zu der Zeit noch Mut. Nach der ersten halben Stunde warten, fragte wir kurz nach, wann es denn nun endlich weitergehen würde. "Just for Information", und so. "Sehr bald my Friend!", entgegnete man mir durch die Luke am Tor und schlug sie daraufhin wieder zu. Ich liebe präzise Antworten.
 
Natürlich brauche ich nicht zu erwähnen, dass wir eine geschlagene Stunde später immer noch an selber Stelle in der wärmer werdenden Sonne standen und dabei langsam aber sicher unsere Fäuste immer tiefer in den Taschen ballten. Wir währen sicher auch schon längst weg gewesen, hätten, ja hätten unsere top organisierten Jungs nicht unsere Pässe in ihrer Festung gehabt....
 
Irgendwann nach einer weiteren halben Stunde und verärgerten Nachfragen kamen Sie nun, nach fast 2 Stunden des Wartens, aus ihrer Burg heraus. Wow! Nun ging es aber richtig in die Vollen! Ein Pick-Up und 6 Knirpse (alle Jünger als wir) samt AK-47 auf der Ladefläche. Endlich zur Grenze, oder? Das sah wirklich so aus und wir rollten wenigstens das erste mal wieder. Ja ihr ahnt es schon. Nicht lange. Der nächste Checkpost an dem wir stoppten war noch in Sichtweite der Station! Hier war ihr Zuständigkeitsbereich nun schon wieder zu Ende. Man glaubt es kaum! "Die sind doch total bescheuert", entfuhr es mir bei all der Ernüchterung. Für 2km Luftlinie haben wir jetzt 2 Stunden gewartet und so langsam stieg Wut in uns auf. Aber schön ruhig bleiben, denn erst mal mussten wir uns, zu unserer Sicherheit, wieder eintragen lassen.
 
Um dem Wahnsinn am Vormittag noch die richtige Würze zu geben, kam nun unser von uns selbst so benannter, übergewichter Karatekämpfersergeant ins Spiel. Denn ab hier übernahm nun die Armee. Warum wir ihn so nannten? Entschuldigung aber an irgendeiner Stelle kommt dann irgendwann einfach Galgenhumor mit ins Spiel. Dazu muss ich vielleicht nochmal kurz zusammenfassen.
 
-Stunden des Wartens im vollen Verkehr und für alle Welt sichtbar, natürlich nur zu unserer vermeintlichen Sicherheit, tragen bei uns als effiziensorientiert verschriehene Deutsche, in keinster Weise zur Vertrauensbildung in ihre Kompetenz bei. So einfach ist das.
 
Da wo wir gerade noch in sechs Kalaschnikov Läufe blickten, hatte unsere neue "Security in einer einzigen Person nun gar keine Bewaffnung dabei, wenn man die drei Reisepässe von Max, Corinna und meiner Wenigkeit, die er sich natürlich noch vor unseren Augen ganz genüsslich tief in seine hintere Gesäßtasche stopfte, als Waffe einmal absieht. Wie sollten wir das jetzt verstehen?
 
Also musste dieser Mann doch nun einfach über Kampfsportkünste oder zumindest Todesblicke verfügen, feixten wir, wenn er ab jetzt mal ganz locker alleine übernimmt. Wo wenige Meter vorher gerade sechs Männer  mit Waffen ausgereicht hatten, so war er ab hier als Person ausreichend genug.  Was er allerdings noch viel weniger besaß war ein eigenes Fahrzeug. Da waren wir dann doch ein wenig gespannt, wie er auch noch dieses Problem lösen wollte. Unsere Moppeds waren auf jeden Fall, bei seinem verschwitzten tapsigen Anblick, ganz voll und es gab wirklich nicht einen Quadratmillimeter mehr den wir entbehren konnten. -Ehrlich!
Pünklich mit der Sonne starten wir frohen Mutes von Zahedan zur Grenze.
Sinnnlos. Noch ahnten wir nicht, das wir ruhig hätten ausschlafen können
Blick in die Sanddünen vor Zahedan
Iran/Persien: Wir sind Millionär in 1001 Nacht!
Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
Zur Bildergallery Pakistan
Pakistan: KKH und Hochzeit
Kommt in Kürze
Unsere freundlichen "Beschützer",
für jeden Scherz zu haben
Busgerippe als Mahnmal. Im Sommer 2013 starben hierdrin ein dutzend Menschen aufgrund von schiietischen und sunitischen Auseinandersetzungen.
Al Dawood Hotel in Dalbandin. Die einzige Möglichkeit,
um sicher zu übernachten im Umkreis von 300 km.
Benzin, geschmuggelt aus dem Iran, abgefüllt und verdünnt in Kanistern und dann aus 10 l Karaffen mit Leinentuch als Filter in den Tank gefüllt.
Maschienengewehre auf Lafetten in die Richtung der Strasse in welche wir fahren wollten. "Aus der Richtung kommt die Bedrohung" war ganz klar die Erklärung. Na gut. Dann mal los! 
Unsere Freunde und Helfer waren immer zur rechten Zeit am rechten Ort
und hatten immer ein Lächeln für uns bereit.
Basar ohne Gemüse und Kleider in Taftan. Geldwechselaktion zu miesen Konditionen, um einen viele Menschen mit Waffen und wir povozierten mitten drinnen beinah im Streitfall ;-) 
Die doppelte Mauer der Polizeistation mit Eisentor beim Sonnenaufgang. Nachts war hier ein reges Treiben der Angehörigen der Inhaftierten, die auf Nachricht warteten oder Essen vorbei brachten.
Zwischen den Mauern der Polizeistation fühlten wir uns nur bedingt sicher, aber ein angenehmerer Schlafplatz war nicht in Aussicht.
Grenzhäuschen auf Pakistanischer Seite. Keine Straße mehr in Sichtweite
Max lernt "Geduld". Grenzprozedur auf iranisch-pakistanische Grenze.
Unser übergewichtige  Elitekämpfer der trampend unsere Sicherheit garantierte und nicht einmal eine Waffe dabei hatte. Dafür waren unsere Pässe ganz tief in seiner Gesäßtasche versunken. 
Pakistan / Belutschistan
"Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit,..."
 
Sicherlich ist dieser Zustand etwas, was man nicht besonders gerne dauerhaft auf einer Motorradreise erleben möchte und wofür wir auch ganz sicher nicht losgezogen sind. Trotzdem erreichte uns dieses unangenehme Empfinden spätestens dann, als wir den iranischen Teil von Belutschistan erreichten. Etwas lag in der Luft soviel war klar.
 
Terror, Drogen und Benzinschmuggel sind in diesem Dreiländereck bestehend aus Iran/Pakistan/Afghanistan ein „Big Business“. Dafür braucht man nur ab und zu die internationale Presse verfolgen. Ansonsten sah es wirtschaftlich eher schlecht aus. Das sahen wir auf den ersten Blick, als wir die wüstenartige, karge Landschaft mit ihrer geringen Industriedichte durchquerten.
 
Ab jetzt sollte es also wirklich richtig ungemütlich werden. Schon auf iranischer Seite gaben wir somit alles, um so schnell wie möglich zur Grenze von Bam aus vorzupreschen. Bis Zahedan jagten wir durch alle halbherzigen Stoppversuche von iranischen Polizeiposten einfach hindurch. Jetzt bloß nicht zu viel Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich ziehen, war unser Credo. Zu viele Berichte hatten wir schon über die mühselige Konvoiorganisation der Iraner gehört. Niemand von uns hatte große Lust dazu. Angeblich musste man sogar teilweise den Profis das Benzin leihen. Wir wollten schlauer sein, fuhren also einfach mit sehr zügigem Tempo und versuchten sowenig wie möglich anzuhalten. -"Keep a low profile", versuchten wir ab sofort zur Maxime zu machen. Unser neuer mitreisender Motorradfahrer Max  war ja nun auch mit von der Partie. Schnell durch und weiter, war unser gemeinsames Motto.
An diesem "urigen" Ort könnten wir gerne heute Nacht zelten, wir wären seine Gäste bemerkte er und er würde uns viel lieber auch ein Zimmer zur Verfügung stellen. Er schien sich sicher das wir heute Nacht hierbleiben werden. Uns gefiel dieser Platz aber nicht mal halb so gut wie ihm, waren nach dieser netten Führung jetzt aber langsam sicher das er zumindest zu den Guten gehörte. So wollte ich doch nunmal langsam gerne mal mit seinem Vorgesetzten sprechen. Aus dem Sprechfunkkaudewelsch auf "Balotschi" verstand ich nämlich gar nix. Nach einiger Zeit reichte er mir ein Handy und ich sprach mit seinem Vorgesetzten auf Englisch. Dieser teilte uns mit, dass es im Basar Viertel von Quetta bei Zusammenstößen zwischen Sunniten gegen Schiiten einige Schiessereien mit mehreren Toten gegeben hätte und unsere Strecke hier genau durchführte. Wir sollten somit erst mal in der Station bleiben. Vielleicht gab es später am Abend eine Möglichkeit doch noch weiter zu kommen. Daran glaubte von uns danach aber keiner mehr.
 
Wir warteten also mehrere Stunden und unterhielten uns dabei mit unseren "Beschützern". Während wir alles über ihr Leben und ihren Alltag rauskriegen wollten, interessierten sie sich natürlich brennend für unsere Motorräder, Reise und Details. Es wurde dunkel und wir sahen uns schon einer zweiten unruhigen Nacht in einer pakistanischen Polizeistation verbringen. Irgendwie hatte man sich soweit angenähert, dass man zusammen lachen konnte und man hatte sich einiges zu erzählen. Wir hielten Ausschau nach den Möglichkeiten ein Zelt aufzustellen und fühlten uns so langsam sicher. -Wie schnell man sich doch an unangenehme und vorher unvorstellbare Situationen gewöhnt, wenn man einmal seine "Komfortcouch" in Deutschland verlassen hat!
Das dies jedoch auch ganz schnell umschlagen konnte und die abstrakte und unwirkliche Gefahr nicht nur graue Theorie war, musste ungefähr sechs Wochen nach uns ein spanischer Radfahrer erleben. Ihm war es dabei nur erlaubt auf den Levie- Pickups mitzufahren. Nach einer Strassenblockade, in dessen Folge ein gestoppter Bus mit schiietischen Pilgern durch Attentäter gesprengt wurde und dabei über 20 von ihnen starben, gab es am darauf folgenden Tag auch noch ein Feuergefecht auf die Eskorte bei dem er glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitten hatte. Der gute Mann hat diese ganze "Action" erstmal erstaunlicherweise mit der Videokamera eingefangen.
 
Es zeigt jedoch auch, das man leider nie genau weiß, wer hier gerade wirklich verantwortlich für diese Taten ist. Suniiten gegen Schiieten, Seperatisten gegen die Sicherheitskräfte, Taliban oder einfach nur gewöhnliche Entführer, Schmuggler oder Banditen? Man blickt oftmals einfach nicht richtig durch.
Aus den großen Büchern bei welchen es immer eines speziell für die Ausländer gab, sah man ganz nebenbei natürlich, bei dem ständigen Einträgen, wer hier noch so alles durchgekommen war.
Das war zu der Zeit ernüchternd wenig, wenn man wusste, dass dies doch einmal bis vor den Terroranschlägen 2001 die Hauptreiseroute über Land nach Indien darstellte. Wir waren die ersten Reisenden im Dezember und im November und den Monaten davor waren es so ca. eine Handvoll pro Monat. Erschreckend wenig, so suchte man immer nach den selben Namen und ob sie im nächsten Buch auch wohl auch noch auftauchen würden.
 
Landschaftlich ist Belutschistan anders als erwartet. Wir dachten es wäre komplett öde und wüstenartig. Doch zwischendurch gab es immer wieder grüne bewässerte Flecken. Ungefähr alle 50 km änderte sich die Struktur der Landschaft komplett. Was wäre es interessant gewesen hier einmal in die tiefe des Raumes hineinzufahren zu können. Flächenmässig macht Belutschistan fast die Hälfte des Landes aus und es werden im Boden noch einige Bodenschätze vermutet. Wohl auch ein Grund warum Pakistan den Separatisten, niemals erlauben wird sich abzuspalten. In Nushki hatten wir dann unser 30 km entferntes Ziel Quetta quasi schon vor Augen.
 
Doch nun sollten wir noch unsere ganz besondere Pakistanlektion lernen. Auf solchen Reisen ist sowieso selten ein Tag wie der andere. Am Morgen steht man auf und weiß selten wo man am Abend genau sein wird und wem oder was einem unterwegs begegnet. Man kann es zwar planen, aber so gut wie immer hat das Leben seine eigenen Gesetze. Das macht sicherlich auch den Reiz und die Faszination einer solchen extremen Individualreise aus. Insbesondere natürlich mit dem eigenen Fahrzeug. Besonders jedoch in Ländern wie z.B. Pakistan ist man, unserer Meinung nach, noch mehr irgendwie dem Faktor "es kommt immer anders als man denkt" ausgesetzt. Es klappt einfach fast nichts wie geplant. Man kommt zwar eigentlich immer ans Ziel, aber doch meistens über Umwege und Umstände die selbst den härteren Travellern gelegentlich graue Haare wachsen lassen.
 
Wir lagen also noch gut in der Zeit auf unserem Weg in die Hauptstadt Belutschistans. Es war 16 Uhr Nachmittag. Das konnte heute wirklich noch vor der Dunkelheit bis Quetta klappen. Schön das es ausnahmsweise so gut läuft, freute ich mich noch. Die afghanische Grenze war an diesen Punkt nun bis auf ca. 10 km herrangerrückt und wir hatten nichts dagegen es wieder ein paar Kilometer mehr werden zu lassen. Jedoch wollten anscheinend nur wir das.
 
Wieder sahen wir in der flimmernden Hitze einen Checkpoint auf uns zukommen. Die bis an die Zähne bewaffneten Levies sagten, wir könnten erst mal nicht weiter, die weitere Strecke wäre gesperrt. Eine wirkliche Uniform trug hier mal wieder keiner. Die Stimmung war kribbelig und die Levies, mit ihren nur teilweise vorhandenen Zähnen, lächelten uns unwirklich zu.
Der Preis bei unserem "Tankwart" war mal wieder Abzocke, aber es gab keine Alternativen. Die erste richtige Tankstelle befindet sich ebenfalls erst in Quetta. Spät nachmittags kamen wir im Al Dawood Hotel in Dalbandin an. Die Tore öffneten sich und wir standen mit unseren Kalashnikov "Levie-Jungs" im festungsähnlichen Innenhof. Wir zogen zu dritt in ein staubiges Zimmer und freuten uns auf Nudeln mit Ketchup und Thunfisch. Erst mal wollten wir keinerlei lokale Nahrung von der Straße aufnehmen, um nicht auch noch in dieser Gegend mit übler Magen-Darm Verstimmung hängen zu bleiben. Von 18-24 Uhr dröhnte der Generator des Hotels, da es keinen Strom gab und danach wurde es einfach dunkel. Erst mal schoben wir dies nur auf die schlechte Infrastruktur in Belutschistan. Unsere Kopflampen sollten in den nächsten Monaten jedoch  zu einer unser wichtigsten Ausrüstungsgegenständen werden, davon ahnten wir hier jedoch noch nichts.
 
Der Hotelbesitzer versuchte uns über seine "Connection" Bier zu organisieren. Es klang verlockend, wäre es doch seit nun fast 2 Monaten das Erste gewesen. Aber sein "Special Preis" war doch zu viel und so nötig war es dann auch wieder nicht. Schlaf war gerade sehr viel begehrter. Den Alkohol konnten wir dann noch ein paar Tage verschieben, zumal wir doch morgen in eine der gefährlichsten Städte der Welt fahren wollten oder besser, mussten. Denn nur dort konnten wir das NOC (Non Objection Certificate) beantragen, um die letzten 400 km von Quetta in Richtung  Süden  aus Belutschistan herauszufahren.
 
Nachts stolperte ich die Treppe hinunter und stieß im halbdunkeln mit einem bewaffneten Levie frontal zusammen, der seine AK-47 direkt vor der Brust hielt. Sie waren zu unserem Schutz im Hotel und lungerten die ganze Nacht herum. Man konnte die Hand in der Herberge nicht vor Augen sehen. Es war einfach stockdunkel, sowohl im Haus als auch auf der Straße. Stromausfall. Totale Finsternis.
An die beschriebene 24 Stunden Bewachung konnte ich mich einfach nur sehr schwer gewöhnen und es nervte jetzt schon gewaltig.
 
Direkt vor dem Hotel hörte das nächtliche Straßenleben als bald vollkommen auf und jede menschliche Seele schien sich in Sicherheit zu bringen. Den Lauten nach zu Urteilen kämpften, einige Hunde um ihr Leben und dann schliefen wir allerdings friedlich wie die Steine ein. -Irgendwann wird Bedrohung, Angst und Chaos dann auch anscheinend wieder relativ. Es wird einem alles egal. Was passiert, passiert halt. Nur noch schlafen. Die physischen und psychischen Anstrengungen der letzten 48 Stunden fordern ihren Tribut und der Körper holt es sich irgendwann gnadenlos zurück.
Alles gestikulieren,anbrüllen und Versuche sie zu überreden, sie sollen doch nun VERDAMMT NOCHMAL SCHNELLER FAHREN. halfen natürlich nicht wirklich. Sie wiesen uns an einfach hinter ihnen zu bleiben. Das musste nun wirklich ein Bild für die Götter gewesen sein. Links und Rechts der Straße nach Osten, außerhalb von Taftan, gab es nichts als wüstenartige Landschaft mit immer wiederkehrenden unbefestigten Jeeptracks für Schmuggler, die irgendwo in Richtung Afghanistan verschwanden und rechts in die tiefen des unregierbaren Seperatistengebietes von Belutschistan führten. Auf der wirklich einigermaßen schnurgeraden und passablen Strasse zuckelten nun 3 Ausländer die alle Zeit der Welt zu scheinen hatten.
 
Es schrie irgendwie nach Verrat und Hinterhalt. Unsere Escortenjungs waren bestimmt gekauft und gleich wurden wir freundlich gebeten nach links Richtung Afghanistan abzubiegen, so ratterte es uns permanent durchs Köpfchen. Wir starrten in die Endlosigkeit und versuchten die unsichtbaren Gegner auszumachen.
 
Es passierte natürlich nichts und dann tauchte irgendwann ein erster Checkpost auf. Sind das nun die guten oder die bösen Jungs, raste es uns wieder durch den Kopf, war es doch der erste wirkliche Checkpost im Hinterland Belutschistans. Ein freundlich dreinblickender Soldat des "Frontier Corps" sprang aus seiner Sandsackburg, diese gespickt mit mehreren schweren Maschinengewehren auf Lafetten. Wir mussten uns wieder in die riesigen Bücher eintragen und er wartete auf Freigabe vom Headquarter uns durch die bevorstehende Endlosigkeit der Wüste schicken zu dürfen.
Max und ich gingen also erst mal den Kurs checken. 100 PKR für 1 Euro. Uff! Absolute Abzocke! Die Jungs wussten unsere Notlage gut auszunutzen. Alle hatten sich abgesprochen und wussten das wir keine andere Chance hatten. Wir wurden wütend und erhandelten uns immerhin 110 PKR/€. Max beschimpfte einen Geldwechsler daraufhin als schlechten Menschen. Die Nerven lagen jetzt schon blank. Die Meute wurde zunehmend aufgebrachter. Wir mussten echt aufpassen, hier nicht noch vor unser Abfahrt böse auf die Mütze zu kriegen. Die Wechsler waren nämlich Manager,  Schalter-, und natürlich Sicherheitsbeamte in Generalunion und hatten ganz klar, mit ihren Meinungsverstärkern russischer Bauart, die treffenderen Argumente auf ihrer Seite.... Zähneknirschend schlugen wir nach zähen Verhandlungen ein und machten somit umgerechnet 40 € Kursverlust. Eine unglaubliche Summe, wenn man bedenkt was diese Menschen hier verdienen. Sie hatten unendlich viel Zeit und wir halt nicht, wollten wir es doch heute definitiv nach Dalbandin schaffen. Nur bloß durch hier, schrie es aus allen Fasern unseres Körpers. Das Nervenkostüm hatte in den letzten 24 Stunden eh schon einige große Falten bekommen.
 
Endlich knatterten wir mit unserer Motorradescorte dann die ersten Kilometer auf pakistanischem Boden nach Osten. "Tuckerten" war allerdings der bessere Ausdruck. Unser "Eskortenmofafahrer" wollt nämlich, aus uns unerklärlichen Gründen, nicht schneller als 30km/h fahren. Das fing ja mal wieder gut an.
Um keine Zeit zu verlieren tauschten wir nicht nur den Schlauch, sondern entschieden uns sicherheitshalber auch gleich den neuen Reservereifen zum Einsatz kommen zu lassen. Ich brauch nicht zu erwähnen, das dabei ca. 10 Leute der Leviestation natürlich jeden Handgriff beobachteten und reges Interesse an dem dargebotenem Schauspiel bestand. -Kennt ihr den Film "Männer die auf Ziegen starren?" Die Vorlage dafür müssen diese Kerle gegeben haben.
 
Als wir mit einer guten Stunde Verspätung und Rekordzeit den Wechsel fertig hatten, machten wir uns mit unserer Escorte, die auf einer typischen 70 ccm Honda zu zweit Platz fanden, auf den Weg. Einer war Fahrer und der andere Ak-47 Träger somit Heckschütze. Wie man so einen gut angelegten Hinterhalt überleben soll war mir völlig schleierhaft. Die Jungs sind Profis versuchte ich mir einzureden. Haben sie doch so lustige Caps mit z.B. "Commando" als Aufdruck auf dem Kopf. Gab es die vielleicht für besonderes Können? Als das nicht half versuchte ich es mit. Nicht fragen, nicht zu viel Nahdenken. Einatmen Ausatmen!, so wie im Film von Harpe Kerkerling. Nur nicht durchdrehen.
Irgendwann wurde es mir zu bunt mit dem Krach. Wütend stand ich auf und ging selber zum Tor und verriegelte den Innenhof der Polizeistation von Innen. So für diese Nacht war nun endgültig Besucherstopp. Ich will jetzt einfach nur noch schlafen! Das klopfen von außen brachte mich in den unruhigen Schlaf. Leider dauerte das ganze nicht lange da musste wohl jemand von innen nach draußen und das Tor war wieder auf. Also ging die Knallerei wieder von vorne los und unsere Sicherheit war zudem wieder ein Witz.
 
Schon am frühen Morgen quälten wir uns mit viel zuwenig Schlaf aus dem Zelt. Leider entdeckte ich einen platten Reifen an meinem Mopped. Der Tag schien genau so erfolgreich zu beginnen wie der gestrige geendet hatte. Es passierte all das, was einem normalerweise morgens um 6 Uhr gleich wieder rückwärts ins Bett fallen lässt.  Ungünstigerweise befanden wir uns leider in Belutschistan und hierhin kommt man ganz sicher nicht zum Urlaub machen, also kam dies für uns definitiv nicht in Frage.
 
Wir wollten hier raus!
In der Nacht bekamen wir allerdings wenig Schlaf. Einerseits bedingt durch das ständige "Kommen und Gehen" im Innenhof und andererseits machte uns der bevorstehende "Ritt" am nächsten Tag nach Dalbandin sehr nervös. Es gingen einem immer die gleichen Gedanken durch den Kopf. War es die richtige Entscheidung hier lang zu fahren? Wie unterscheiden wir die richtige von falscher Escorte? Was macht man wenn einem ein Checkpost verdächtig erscheint? Gas geben und durchbrechen oder Umdrehen und zurück?
 
Die ganze Nacht ging das, wie sich jetzt herausstellte, schwere Stahltor direkt neben unserem Zelt laut schlagend auf und zu. -Jedes Mal dachte man die Taliban kommen.-  Es waren jedoch nur weibliche Angehörige von Gefangenen die versuchten anscheinend Informationen und Essen auszutauschen. An Schlaf war also nicht zu denken. Außerdem hätte halt jeder vorbeikommen können um uns mal kurz mitzunehmen. Es war ja alles offen. -Jede deutsche Polizeistation ist immer verschlossen und man muss grundsätzlich klingeln. Nicht so hier. Nahe an der afghanischen Grenze  scheint das nicht so wichtig zu sein.
Nach dem ersten Schock wurden wir schon während der Einreisepassformalitäten von dem ersten Geldwechsler angesprochen der uns Euro in PAK (Pakistanische Rupie) tauschen wollte. Gut, dass das hier alles so Hand in Hand nebenher funktionierte. Behörde und Schwarzmarkt unter einem Dach. Das hält die Wege kurz....
 
Geldautomaten sollte es für die nächsten 600 km bis Quetta nämlich gar keine geben. Wer hier ohne ausreichend Bargeld ankommt, der hatte ein sehr ernsthaftes Problem. Wo im Iran auf Grund der Ablehnung westlicher Bankensysteme an keinem Geldautomaten etwas zu bekommen war, so gab es hier erst gar keine.
 
Wir lehnten natürlich erst mal ab, wird man doch direkt hinter der Grenze grundsätzlich immer übers Ohr gehauen. Das weiß doch wohl jeder!  Er wollte uns 140 Rupien zu 1 € tauschen und schwor  so einen guten Kurs würde es hier in der Gegend nichtmehr geben. Das kann ja jeder sagen. Normales Verkäufergeschwafel. Diesmal jedoch die Wahrheit und ein Fehler wie sich am nächsten Tag herausstellte und den wir mit hohen Verlusten bezahlen sollten.
Also fuhren wir zum ersten Kontrollpunkt ohne Geldwechsel. Auf pakistanischer Seite trugen wir uns dann, das erste Mal, mit unseren Personalien und unter dem Blick von schwerbewaffneten Soldaten, in die riesigen fast ein Meter großen Bücher ein. Diese sollten uns für die nächsten Monate weiter verfolgen, was wir noch nicht wussten. Sie trugen nicht so lächerliche AK-47 mit klappbarer Schulterstütze wie ihre iranischen Kollegen. Nein! Diese Jungs hier hatten gleich die Langversion, was sicher nicht auf eine besonders sichere Gegend schließen ließ, ging es mir schon wieder durch den Kopf.
 
Sie waren jedoch ungewohnt freundlich, wollten gleich Tee mit uns trinken und hatten ein Lächeln im Gesicht. Wow! Wir waren verwirrt bezüglich der Gastfreundschaft und der Freundlichkeit. War doch die iranischen Kollegen eher muffelig, reserviert und unfreundlich und machten sich einen Spaß draus uns lange warten zu lassen. Wir lehnten jedoch erst einmal ab, es war schon verdammt spät und wir wollten doch gleich noch unsere "Carnet de Passage" Registrierung hinter uns bringen.
 
Es war also nun schon 15 Uhr und wir hatten wirklich noch die leise Hoffnung irgendwie aus Taftan herauszukommen. -Im "Lonely Planet" stand in Taftan  keine vermerkte Unterkunft. Man solle unbedingt vermeiden hier über Nacht hängen zu bleiben....- Als wir jedoch die pakistanische Bearbeitungsdauer des Customs bei unserem Carnet erlebten, war eh jede Hoffnung noch wegzukommen so gut wie zerstört. Sie waren nett, aber alles ging wieder unendlich langsam. Noch einmal machte ich mich lächerlich und äußerte den verwegenen Wunsch heute noch in das 350 km entfernte Dalbandin zu kommen. Ein müdes Lächeln des Beamten kam immerhin zum Vorschein. "Der Commander der Levies sei schon informiert und wir werden später mit ihm besprechen müssen wo wir übernachten werden", sagte er.
 
-Wir bleiben ganz sicher über Nacht in Taftan!- Jetzt war es raus.
Das was wir immer vermeiden wollten, war nun Realität. Ich sagte jetzt doch "ja" zum angebotenen Tee und resignierte endgültig. Wir hatten wirklich einen verdammten Tag für ganze 70 Kilometer gebraucht und  damit waren wir auch gleichzeitig wieder einen Tag länger in Belutschistan. Taliban lasst euch Zeit, unsere Anreise verzögert sich weiter!
 
Die verlassenen und langsam vor sich hin rottenden Fahrzeuge am Zoll auf pakistanischer Seite von "Kuh- I- Taftan" mit italienischen und anderen europäischen Nummernschildern trugen auch nicht gerade dazu bei unsere Stimmung zu verbessern. Warum mussten die Fahrer ihre Fahrzeuge wohl an diesem Ort hier zurücklassen? Was war ihre Geschichte? Fragen deren Antworten wir in dem Moment gar nicht wissen wollten. Erst mal ging es nämlich nun zum Commander der Levies. Jawohl!
-Levies sind eine eigenständige Polizeieinheit in Balutschistan, die dabei wie eine parmilitärische Einheit aufgebaut sind.-
 
Uns wurde sofort Tee angeboten und wir wurden von der ganzer Mannschaft willkommen geheißen. Wer hier für was verantwortlich war und wer nur mal kurz zum "Gucken" da war ,ließ sich spontan allerdings nicht beantworten. Wir konnten in einem Raum in der Station bleiben oder aber im Innenhof zelten. Beides wäre möglich, so sagte man uns.  Das Tor zum Innenhof würde Nachts geschlossen, der Raum war genau gegenüber der besetzten Haftzellen und sah auch genauso wie eine aus. Wir entschieden uns also für das Zelten im Hof.
Lange blieb ich natürlich nicht unbemerkt, da hatte ich schon das Interesse von den lange wartenden LKW Fahrern auf mich gezogen. Besonders die, die anscheinend zu wenig Schmiergeld gezahlt hatten mussten länger warten und widmeten sich in allen Details den Moppeds. Es gibt einfach unzählige, wichtige offene Fragen an solchen Bikes zu beantworten, soviel ist mal klar. Das ist hier wie überall auf der Welt wohl nicht anders.... Nun wollte ich aber auch ausnahmsweise von ihnen etwas wissen. Die Weg- und Lagebeschreibung bezüglich der weiteren Strecke beantwortet daraufhin ein irakischer LKW Fahrer mit der knappen Aussage: "Very dangerous area with a bad road" und er sei froh wenn er nächste Woche wieder im sicheren irakischen Kurdistan sei. Na super, da freut sich der deutsche Michel doch was da noch alles vor ihm lag.
Diese Aussage vor allem von jemandem zu bekommen, der bezüglich seines genannten Heimatlandes sicherlich nicht so zimperlich ist, wie wir deutschen Gutmenschen, wirkte, mal vorsichtig gesagt, nicht gerade aufbauend. Also besser nix anmerken lassen und immer cool bleiben. Zwischendurch kamen dann nach 45 Minuten unsere drei Papiertiger wieder und weiter ging es ganze 200 Meter zum nächsten Kontrollgebäude.
 
Nun war ich umringt von ersten schiitischen Pakistanis die schon über die Grenze waren. Also jetzt quasi im Niemandsland und als Pilgerer mit dem Bus nach Kerbala wollten. Dabei zog ich wiederum das Interesse von einem etwa 12 Jahre alten Jungen auf mich. Er stellte allerhand Fragen bezüglich Heimatland, Tankvolumen und Reichweite der Maschinen. Das übliche Standardfragespiel und als letzte Frage wo und welche Waffe ich denn wohl dabei hätte? -Bitte?- Ich entgegnete: "Keine!" Der Kleine schaute mich mit verlorenem Blick an. -Frei nach dem Starwars Klassiker: "Du musst noch sehr viel lernen mein junger Padawan." Meine zwei Dosen Pfefferspray traute ich mir nun nicht mehr zu erwähnen, damit er mich nicht auch noch auslachte.
 
Die Motivation Pakistan zu besuchen und vor allem Belutschistan näherte sich hiermit nun endgültig dem absoluten Nullpunkt. War das doch vielleicht alles ein absolutes Himmelfahrtskommando? Hatten wir die Lage komplett falsch eingeschätzt? Klar vorher geht man alles durch. Das ist jedoch die Theorie. Die Praxis sieht dann bekanntlich anders aus. Wir hatten das Risiko gemeinsam abgewägt und uns vorher gut informiert. Wir wollten uns an die Escorte halten und dann wird es schon sicher sein. Nach dieser ersten Vorstellung am Vormittag nagten zu dem Zeitpunkt jedoch bereits berechtigte Zweifel an mir.  Nur gut das unsere Papiertigerfraktion geradewegs in diesem Moment wiederkam und freudig verkündeten, dass wir gerade aus dem Iran ausgestempelt hatten und -da wir kein Multiple-Entry Visa für den Iran hatten-  es jetzt kein Weg mehr zurück gäbe und wir somit nur noch in Richtung Pakistan können. Das Schicksal hatte entschieden. Wunderbar!
 
Nun kam also doch schon um 14 Uhr nachmittags... endlich der Grenzübertritt. Wir erhielten unsere Pässe wieder. Der iranische Passhalter wünschte uns viel, viel Glück, verabschiedete sich und wir schauten zum ersten Mal hinter den Zaun nach Pakistan hinein....
 
... aber wir sahen erst einmal nicht besonders viel. Die wirklich guten iranischen Straßen endete direkt mit dem Grenztor und gingen in eine zerbröselte, unter Sand versteckte Fahrbahn über. Wir starrten in das staubige Nichts. -Wer sich einmal dazu das Satellitenbild von Kuh-i-Taftan bei Google Maps anschauen möchte, den wird die gleiche Bestürzung erreichen.- Auf iranischer Grenzseite gab es aus unserer Sicht zu viele Grenzgebäude, die für uns Unwissende mit zu vielen Prozessen behaftet waren und deren Sinn wir natürlich nicht verstanden. ABER ES GAB IMMERHIN GEBÄUDE!, die den Namen verdienten. Hier gab es nun mehr Baracken. Alles war viel "schrottiger" und sah irgendwie nach Endzeitstimmung aus. Wo eben noch Gemüsestände an den Straßenrändern standen, standen nun verrostete Benzinfässer und jegliche Farbe schien mit einem Sandschleier aus dem Bild genommen worden zu sein. Ich  fühlte mich wie in den Film "MADMAX" ohne Regieanweisungen versetzt.
Natürlich alles kein Problem für unseren kurzatmigen, kugelbäuchigen Elitekämpfer, den uns die iranische Armee freundlicherweise organisiert hatte. 
Er stellt sich also einfach vor uns unwissende Morgenländer an die Straße und hob  den Daumen. "Simple as that, Bamn!!!" Keine 30 Sekunden später hielt auch schon der erste Paykan (ein im Iran gebauter und sehr verbreiteter Personenwagen) und Kollege Schnappatmung stieg einfachmal zu. Da staunten wir natürlich wirklich nicht schlecht und nun ging es sehr gemütlich unserem erfolgreichen Anhalter hinterher. Die beiden hatten sich wohl sehr viel zu erzählen, versuchten ihr gemeinsames Tramperlebniss dabei möglichst lange auszukosten und schlichen die nächsten 50km dermaßen, dass für diese unglaublich kurze Strecke eine weitere Stunde unserer kostbaren Lebenszeit für immer getilgt wurde. Nur gut, das sich die Grenze jetzt schon mit Schildern ankündigte. Jetzt nur noch flott darüber kommen, dann hat unser Tagesziel noch eine kleine Chance.
 
Kurz vor der Grenze kam natürlich der nächste Checkpoint, mit erneuter Passkontrolle. "Vorgrenzchekpoint" oder was?.... Erstmal wieder eintragen. "For your own Safety", versteht sich wie immer. Wir kamen dabei natürlich gerade wieder ungünstig, denn wir störten die Männer jetzt wohl inzwischen beim Mittagessen. Da wartet man doch wieder gerne weiter an der Straße. Selbstverständlich mit vorbeifahrenden staunenden Zuschauern, die die Anwesenheit von uns Marsmenschen inzwischen wohl, auch schon per mündlicher Überlieferung, bis ins afghanische Kandahar weitergegeben hatten. So kam uns das zumindest inzwischen vor. -Wo ist hier  die verdammte Beschleungungsstaste? Ich will vorspulen!- Wir kommen doch in eure Richtung liebe Taliban. Wartet nur ab und bereitet in Ruhe alles vor. Wir sind doch nicht so schnell. Wir müssen noch ein Mittagessen abwarten!
 
-Trotzdem mal ernsthaft. Ich glaube man muss sich keine Illusionen machen. Das Netzwerk von Informanten funktioniert auch hier. Sicherlich wussten schon entsprechende Leute Bescheid das wir da sind. Ob wir interessant genug waren, sollte sich noch herausstellen.
 
Man fühlte sich deshalb total hilflos bei soviel bürokratischem Chaos und musste doch wieder ruhig bleiben. Man hofft eigentlich nur, das die unsichtbaren Angreifer da draussen genau so schlecht organisiert sind wie unsere Verteidiger.
 
Nun seit doch mal zufrieden ihr westlichen Ungeduldshappen, versuchte ich mir deshalb  wiederholt und letztendlich erfolglos klar zu machen. Da habt ihr eure Entschleunigung, aber nun ist es auch natürlich wieder nicht recht!
 
Da machte es schon nichts mehr wenn es wieder hieß, "die letzten drei Kilometer bis zur Grenze haben wir heute ausnahmsweise kein Fahrzeug für unseren euch zugeteilten Soldat". Na gut, wer hätte das jetzt gedacht? Der uns nun begleitende "Reisepassträger" war diesmal ein junger schlanker Kerl und wir hatten diesmal doch überraschenderweise  ein Plätzchen auf Max Mopped gefunden, um nun endlich, wenn auch mit Soldat hintendrauf, irgendwie schneller zu werden. So knatterten wir schnell mit ihm von dannen, bevor noch jemandem eine andere dämliche Schikane einfallen konnte. Es war nun bereits Mittag als wir die Grenze "Kuh-I-Taftan" erreichten.
 
Die Zeit tickte und wir wollten endlich weiter, -Wir bleiben ganz sicher nicht über Nacht in Taftan!- aber was bedeutet schon Zeit in dieser Gegend?
Coco und Max sollten mit dem iranischen Wehrpflichtigen und Passverwalter den Papierkram (Ausreiseformalitäten, Carnet de Passage) erledigen und ich blieb bei den drei Maschinen und passte auf.
"Area is not clear!"
 
Seite 1/2
Wir waren froh als wir Zahedan am Nachmittag  nach über 300 km erreichten.
Jetzt waren wir so gut wie an der Grenze, zu mindestens dachten wir das.... Viel kann nun nicht mehr passieren, da waren wir uns sicher. Es war damit Zeit für die erste riesige Fehlentscheidung des Tages. Ein Hotel für die Nacht und morgen frisch los, das sollte es dann doch noch sein. Da doch bisher alles so unerwartet gut lief. Also begannen wir nun doch noch auf den allerletzten iranischen Metern, den sogenannten klassischen "Iran-Pakistan Bordercrossing Anfängerfehler" zu machen und checkten guter Dinge in das nächstbeste günstige Hotel ein.
 
Hier schlug uns schnell blanker Hass vom Hotelmitarbeiter der Rezeption entgegen, was wir in dieser Form im Iran vorher niemals erlebt hatten. Das auch nur, weil wir auf Grund von akutem "Real Mangel" gerne einen Teil in Euro bezahlen wollten. Er jedoch wollte uns, bei der Umrechnung zur Landeswährung, maximal, gewinnbringend über das Ohr hauen. Die vier Grundrechenarten beherrschten wir jedoch einigermaßen. Er hatte das ganze anscheinend damals irgendwie anders in der Zahedaner Grundschule verstanden. Ständig versuchte er uns bei der Addition zu untervorteilen. Sei es drum,  seinem zerschlagenen Gesicht nach zu urteilen, hatte der gute Mann augenscheinlich schon vorher öfters seine Schwierigkeiten mit der Algebra gehabt....
 
Hier wehte zusätzlich auch "außen rum" anscheinend ein rauerer Wind. In der Stadt war die Stimmung eher negativ und aggressiv. Außerdem hatte das Netz der Spinne nun schon zugeschnappt. Zack, unser Rechengenie sackte sofort die Pässe ein und teilte uns mit, dass wir nun ab morgen bis zur Grenze nur noch mit "Security" unterwegs sein dürfen. Na gut, das sind ja nur 70 km! Ein Klacks!!! Das wird ja wohl maximal in zwei Stunden zu schaffen sein, dachten wir uns hier noch....
 
Die Nacht war eher schlaflos. Das erste Mal auf der Reise war uns hier irgendwie verdammt mulmig zu Mute, bezüglich der Richtigkeit dieser Routenentscheidung. Ich checkte nämlich nochmal die aktuelle Nachrichtenlage zu Belutschistan im Internet und beendete dies nach den ersten Überschriften mal lieber schnell wieder. Ein Fehler! Die gefährliche Sicherheitslage sprang einen förmlich an. Entführung durch die Taliban, Anschlag auf Polizeikonvoi oder andere unbeliebte Dinge, schlugen mir dabei entgegen. All das lag theoretisch direkt vor uns und halfen nicht unbedingt beim Einschlafen.
 
Hinterher kommen dann sowieso immer die Besserwisser soviel war mir jetzt sowieso schon klar. Wir Deutschen sind ja bekanntlich auch Weltmeister darin.
News   Länderinformationen  Reiseberichte    Artikel     Gallery   Route 
Indonesien / Java:
24.08. 2015
 
Brummelnder Vulkan Bromo, Touristenströme [...]
Nepal:
17.01.2016
 
"Wissensdurstige, funkelnde Kinderaugen!"Ein Blick ins Klassenzimmer [...]
Nepal:
16.12.2015
 
Die Relativität der Zeit auf dem Annapurna Trek
„Bitte leise laufen!“ [...]
Nepal:
24.08. 2015
 
Geht´s hier zum Mars oder der Sturm vor der Ruhe. [...]
Indien:
15.06.2015
 
Varanasi - Riechen, Schmecken, Hören und Sehen einmal anders - inmitten des heiligen Wahnsinns
Indien:
16.04.2015
 
Schwimmen im Haifischbecken bzw. Motorradfahren am unteren Ende der Nahrungskette
Pakistan/
KKH:
25.03.2015
 
Auf in den Karakorum
Pakistan/Lahore:
 
14.08.2014
 
Pakistan ein Land der Extreme, zwischen grandioser Hochzeit, Zollchaos und [...]
Pakistan/
Belutschistan:
17.05. 2014
 
Pakistan a Hard Country
oder Area is not clear!
Mazedonien:
17.08. 2013
 
Das Meer am See
Griechenland:
01.09. 2013
 
Mutige Mönche + keine Kupplung
Georgien:
20.10. 2013
 
Murphys Gesetz, Chacha + 10.000km
Iran / Persien:
31.01. 2014
 
Wir sind Millionär in 1001 Nacht!
Türkei:
25.10. 2013
 
Tee Tee Tee + türkische Hochzeit
Reiseberichte
Profil
Kontakt
Partner
Presse
Impressum
....... die Welt zu erkunden!!
Instagram
Name
E-Mail
Newsletter abonieren
Teile diesen Beitrag
Besuch uns auf Facebook
Google Translator

Amazon
Amazon
Falls euch unsere Artikel und Bilder auf der Webseite gefallen oder ihr einfach nur denkt, die Beiden (bzw. vier) sehen mal wieder ziemlich müde aus und könnten ruhig mal wieder ein richtiges Bett oder ein paar Liter frisches Motoröl gebrauchen, so könnt ihr uns ganz einfach und kostenlos hier unterstützen. Erledigt doch einfach eure nächste Bestellung über diesen
 

Vielen Dank dafür und weiterhin viel Spass beim Mitreisen auf unserer Seite.
Letztes Update: 09.03.2017
Name
E-Mail
Newsletter abonieren:
Teile diesen Beitrag
Reise dauerhaft mit uns
© 2013-2017 losgezogen.de. Alle Rechte vorbehalten.
Multicounter.de