Eselskarren am Wegesrand
Weiter zur Seite 2
Neugierige Mädchen vom Lande, mit Händen und Füßen verständigt man sich
Orange/Pink hoch modern ;-)
Frohes Neues! Wir wünschen alles Gute für das Jahr 2014!
Somit verging Weihnachten 2013 für uns wie im Fluge und wir waren inmitten des pakistanischen Lebens angekommen. Jedoch in einer Traumwelt der oberen Zehntausend, die es auch hier gab.
Ab nun ging es wieder zurück  in die Realität. Tim sollte nun repariert werden und in Roshni fanden wir dazu unseren perfekten Platz. Roshni eine Oase in mitten im Vorortlärm der Großstadt, jedoch ohne Shrimp Häppchen, dafür mit mehr einfachem Dal und Reis.
 
Sylvester feierten wir, mit unserer Roshnitruppe, eingeladen im Hause eines hohen Tieres der pakistanischen Polizei. Die Freudenschüsse von unzähligen Kalaschnikow, Pumpguns und Pistolen um uns herum waren für uns die Startschüsse fin das Jahr 2014.
Gähnende Leere im Mopped mitten in Pakistan.
Der Motor ist raus aus der XT
Es entstanden immer neue Aufgaben, die im Endeffekt eigentlich umfangreicher waren, als die vergleichsweise simple Reparatur unseres Motorrads. Wir richteten uns in einem Lagerraum unsere kleine Werkstatt ein, wo man in Ruhe den Ausbau des 600 ccm Motors mit Getriebe der Tenere in Ruhe angehen konnte.
 


„Viele Dinge werden nicht getan, weil sie unmöglich scheinen. Viele Dinge scheinen unmöglich, weil sie nicht getan werden.“
 
Seneca
Wir sind skeptisch, ob man das etwas wiederfindet. Aktenlagerung  nach Haufenprinzip
Weiter zur Seite 2
Wer da noch durchblickt war uns völlig schleierhaft. Vielleicht wird das ganze ja nach ein paar Wochen direkt zu Altpapier weiterverarbeitet? Es war doch schon wirklich gut vorgestapelt.
Sämtliche Unterzeichner sind zudem natürlich nicht unter einem Dach zusammen untergebracht, sondern verteilt in unterschiedlichen Häusern entlang einer staubigen Straße... Effektiverweise hätte man erst die Unterschriften in dem einen Gebäude erledigen können und dann im anderen, aber effektiv? Was ist das? Nein, weit gefehlt, wir waren doch in Absudistan im Haus der Verrückten. Immer zwischen den 200 m auseinanderliegenden Gebäuden von Zolllager und Zoll hin und her hetzen. Wir hatten inzwischen unseren eigenen „Agenten“.
 
Den benötigt man zwar theoretisch nicht, aber man kann ja auch mal versuchen mit verbundenen Augen durch ein unbekanntes Minenfeld laufen....  Das klappt ähnlich gut. Ziemlich oft findet man einfach nicht den richtigen Weg zu der entsprechenden "Unterschriftsperson". Man trifft jedoch dutzende weitere unterwegs die dir unbedingt gerne helfen würden, aber leider die Falschen sind, keine Ahnung haben, aber trotzdem ihren Senf dazu geben und weitere Zeit kosten. Deshalb ein Agent. Aus westlicher Sicht ist der Preis den er für seine Dienste verlangt so gering, dass wir uns gar nicht wagen ihn hier zu nennen. Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick versteht sich, der in diesem Teilen der Welt sowieso unerlässlich ist.
 
Hin und her und hin und her..., ging es also. Lagerkosten ect. mussten beglichen werden, Tee getrunken, Palaver über "was haltet ihr von Pakistan" mit den hart arbeitenden Beamten geführt werden, u.s.w,....
Dann riefen wir zwischendurch schonmal in Roshni an, ob uns jemand mit Fahrzeug abholen würde, damit wir den Motor später mitnehmen können. Dieser  jemand kam nach einiger Zeit bei uns an und wartete.
Wir stolperten währenddessen weiter mit unserem Agenten im Schlepptau. Treppe hoch Treppe runter, Schreibtisch hier und Unterschrift da und dann war plötzlich Schluss....Die letzte wichtige  Zwischenunterschrift und diesmal  wieder vom “BIG-Boss“ oder wie die Mitarbeiter sie hier nannten, von der “Lady“ fehlte noch. Oh nein es war zu spät!Ihr Büro war schon zu, der Parkplatz auf den wir rannten und Sie vielleicht, laut Kollegen, noch sein könnte schon verwaist und morgen Feiertag. Na prima!
 
Wir scheiterten also an der letzten wichtigen Unterschrift und die Lagerkosten liefen trotz Feiertag selbstverständlich weiter. Es half alles nichts. Keine andere Person war autorisiert diese Unterschrift zu leisten und so sollten wir in zwei Tagen wieder kommen. Frust, Ärger, Unzufriedenheit.....aber wir waren ja auch schließlich viel zu spät dran gewesen. Tsss, tsss,tsss! In 6 Stunden kriegt man doch keinen Motor aus dem Zoll in Pakistan, mussten wir uns anhören. Ist doch klar!
 
In zwei Tagen also dann der nächste Anlauf.  Gegen Mittag fuhren wir wieder hin. Es war allerdings schlechtes Wetter. Wir fuhren also selber mit dem Bolan, denn heute wird der Motor schließlich unser. so dachten wir. Es regnete jedoch.... Warum das erwähnenswert wäre ? Ist doch klar, bei Regen kommt die “Lady“ nicht zur Arbeit, wie wir dann eine Stunde später vor Ort rausfanden. Da hätten wir ja auch vielleicht mal selber drauf kommen können.Wer kennt das nicht aus Deutschland. Kaum regnet es, kommt keiner mehr zur Arbeit....
Natürlich niemand da der Sie vertreten konnte. Zwei Stunden Fahrt durch den dichten Verkehr in Lahore umsonst und der Trost. “Inshalla“ kommt sie vielleicht heute noch, teilte uns unser Agent mit. Wir könnten ja einfach noch ein paar Stunden warten. Das glaubt doch niemand, dachten wir. Wir dankten somit frustriert ab und fuhren zurück. Um 17 Uhr Abends kam dann natürlich die Nachricht von ihm, dass Sie nun doch kurz da sei.....! Wo sind wir? Wir waren schon lange wieder in Roshni. Also wiedermal morgen....
 
Am nächsten Tag Versuch Nr.3. Diesmal musste es einfach klappen. Sie war da. Die wichtigste Unterschrift vom Boss wurde eingesammelt, aber es folgten dann doch noch an der Zahl ungefähr 10, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Endlich durften wir dann in das allerheiligste. Das Import-Zoll Lager und den Motor das erste Mal überhaupt sehen. Dann die Kontrolle vom Inspektor und eine kurze Frage: „Ist der Motor gebraucht?“
 
Nun ein schwerwiegender Fehler unsererseits, denn man darf auf gar keinen Fall, laut Zollgesetz gebrauchte Motoren nach Pakistan einführen. Aufgrund  Verständigungsschwierigkeiten zwischen uns und dem Agenten im Vorfeld. Er sprach nämlich fast kein Englisch sondern nur Urdu, Punjabi. Wir hatten fälschlicherweise verstanden, dass wir unbedingt sagen sollten er sei gebraucht.
 
„Na klar ist er das“,  entgegnete ich daraufhin in das entgeisterte Gesicht des Beamten. Er war ja nun mal wirklich gebraucht und somit war das umso leichter. Betretendes Schweigen daraufhin beim Inspektor. Unser Agent machte hinter seinem Rücken währenddessen verzweifelt große Augen, ruderte wild mit den Armen hin und her und schüttelte aufgeregt den Kopf. Irgendwie dämmerte es uns ziemlich schnell, das hier etwas anfing ziemlich schief zu laufen.... In einem stillen Moment nahm er mich zur Seite und klärte mich auf. Es schien der Anfang eines totalen Desasters zu werden. Das ganze konnte jetzt mit einem Schlag wieder alles zu Nichte gemacht haben und das so kurz vorm Ziel.
 
Schnell widerleget ich also meine Aussage, dass dieser gebraucht sei. Ich hatte da wohl etwas  total Missverstanden, entgegnete ich. Mein English wäre so schlecht und so weiter. Bla, bla, bla.... Das war jetzt, aber gar nicht mehr so einfach zu revidieren. Der Inspektor wollte uns nicht so richtig Glauben schenken. Wer konnte ihm das verdenken? Jetzt wollte er es nämlich genau wissen, warum da z.B. Öl am Motor sei? Was hat es außerdem mit den 22.000km,  die da mit Edding dick auf das oberen Nockenwellengehäuse gekritzelt wurde auf sich? Au mann auch das noch. Das wurde wohl damals bei Motorritz als interner Hinweis beschrieben. Ja, jetzt kamen wir doch langsam etwas in Erklärungsnöte und sagten Ihm, dass wir das auch nicht wüssten. Er war sichtlich verwirrt und er trottete in sein Büro und wir völlig frustriert hinterher. Es schien kurzzeitig alles verloren.
Oh je, wir waren hiermit voll in irgendein Fettnäpfchen getreten und der Spürhund hatte Lunte gerochen. Dabei dachten wir doch wir wären jetzt endlich fertig. Nahm das Drama denn nie ein Ende?
Olli setzte nochmal allerbeste Miene auf und versuchten alle seine Fragen im Büro möglichst plausibel zu erläutern. Erklärte ihm, das wir sowieso das Land in nächster Zeit verlassen würden, weil wir uns ja auf einer Motorradreise befanden. Außerdem haben wir "zollfrei" vom Boss. Er grinste und Olli bekam von ihm eine Mandarine. Hoffnung keimte auf. Wer Mandarinen teilt, kann nichts böses im Schilde führen. Die Überzeugungsarbeit war anscheinend gelungen, er  teilte mit alles wäre in Ordnung. Das war ja mal wieder haarscharf davon gekommen und vor erneuter Zollschließung rangierten wir tatsäachlich unseren Transporter  vor das Zollager und durften den Motor dann endlich verladen. Wer hätte das noch gedacht?
Pakistan:  "Area is not clear!"
Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
Zur Bildergallerie Pakistan
Pakistan: Auf in den Karakorum
Endlich, wir haben es geschafft. Er gehört nun uns.....!
Wir hatten es tatsächlich geschafft! Mit Siegerfotos in der Tasche nahmen wir unseren heiß erkämpften Antrieb inklusive Getriebe ohne auch nur einen Zollbeamten geschmiert zu haben schlussendlich mit. Nur mit viel Palaver und Beharrlichkeit. Ganz legal! Das Grinsen war uns wirklich ins Gesicht geschrieben.
 
Mit unserem Transporter rollten wir also vom Zollgelände auf die Flughafenumgehungsstraße und prompt wurden wir vom nächsten Polizisten an einem Mauthäuschen angehalten. Wir waren gespannt der Sinnlosigkeiten die uns jetzt wieder erwarten würde, aber unseren grinsenden Gesichtern war einfach nichts anzuhaben und wir freuten uns jetzt schon ein wenig auf das verheißungsvolle, tiefsinnige Gespräch mit der pakistanischen Verkehrspolizei das sich nun in den nächsten Sekunden anbahnen würde.
“What is your name?“
–“Olli“
“Your Mobile Number?“
Wir schauten uns entgeistert an. Was war das jetzt wieder? Entschlossen uns dann aber  erstmal zu behaupten, dass wir keine haben da wir ja Ausländer sind. Er schüttelte jedoch den Kopf und sagte: “Any Mobilenumber!“
Olli schaute im tief in die Augen und sagte dann,“One, two, three, four, five, six, seven, eight, nine. Der Polizist notierte artig die Zahlen in sein Notizbuch  ohne einen Gesichtsmuskel zu verziehen und sagte zum Abschied auch noch „Thank you!“ und Olli sagte: "You are welcome!" Damit wies er uns an weiter zu fahren. Wir prusteten vor Lachen, war diese Konversation doch bildgebend für unseren Zollaufenthalte der ganzen letzten Tage und rundeten den Eindruck der Behörden maßgeblich ab. Das Grinsen konnte nun wirklich nicht mehr größer sein.
Mehrere Getriebezahnräder litten.....
... unter akutem Karies
Völlig analysiert lag der XT 600 Motor nach dem Zerlegen  vor uns
Nun kamen wir endlich an das Getriebe heran. Was uns hier erwartete? Um es mal aus der Sicht eines Zahnartztes zu beschreiben. Akuter Kariesbefall im Endstadium ! Hauptsächlich das dritte und fünfte Gangpaar sahen übel aus. Dietypische XT-Seuche hatte auch Tim nicht verschont. Die Flanken zweier übereinanderliegender Räder waren so verdroschen, dass Sie sich wohl berührten. Deshalb das markerschütternde, knirschende Geräusch damals in Belutschistan.
Die unendliche Geschichte eines Polrads und seines Kontrahenten dem selbstgebauten Polradabzieher
Bei der einzigen Motorradwerkstatt in Lahore für größere Maschinen war nur ein Kopfschütteln zu registrieren. Getriebeteile für eine XT 600 hat hier natürlich keiner und sind auch nicht zu bekommen.  Zahnräder hier herstellen zu lassen ist ein hoffnungsloses Unterfangen.  In dieser Qualität und Stahlgüte das hinzubekommen ist aussichtslos.
 
Erst beschlossen wir deshalb nur die defekten Zahnräder aus Deutschland schicken zu lassen. Den Gedanken verwarfen wir dann jedoch schnell wieder, als wir mit Hilfe der Beratung durch das XT Forum und durchmessen aller Motorverschleissteile (Kolbenspiel, Kolben, Nockenwelle, Lagerüberprüfung) die Kosten durchkalkulierten. Wir beschlossen,  dass eine Reparatur mit Austausch der Zahnräder mit Ersatz aller relevanter Dichtungen, Simmerringe, Schrauben nur geringfügig billiger wäre wie einen gebrauchten “Neuen“ aus Deutschland zu importieren.
Zu der oben erwähnten Reparatur sei natürlich noch erwähnt,  dass nach dem Zusammenbau dann auch alles einwandfrei laufen muss. Es bestand dabei immer noch folgendes Risiko: Wenn uns nur ein kleiner Fehler passieren würde, dann müssen wir vielleicht erneut mit Express Teile versenden müssen. Da sind zusätzlich schnell mal mehrere hundert Euro und auch wieder viel Zeit weg. Der Rest des Motors war außerdem immer noch im Zustand einer Maschine die schon über 70.000 km runter hatte (wieviel mehr es zusätzlich noch waren, weil gebraucht gekauft wissen natürlich auch nicht....).
 
Wir hatten zudem das Glück über das  XT Forum neben Beratung und Tipps aus der Gemeinschaft auch eine verlässliche Adresse bezüglich eines absoluten Spezialisten zu bekommen. MOTORITZ war so einer. Er hat wirklich ne Menge an Ersatzteilen, Motoren und gebrauchten XT´s bei sich liegen und auch glücklicherweise einen mit nur 22000km für uns im Regal gehabt. Tausend Dank nochmal! Nach netter Beratung zwischen Pakistan- Deutschland, machte das uns die Entscheidung sehr viel einfacher. Wir entschieden uns für eine komplette Herz (Motor)- transplantation. Blieb nur die Frage. Was passiert mit dem Zoll?... Jeder riet uns ab. Es könnte ein Albtraum werden....
Hatten wir uns das wirklich gut überlegt, fragten wir uns schon. Eine chaotische Zollabfertigung  in Pakistan hätten wir uns vielleicht nicht erträumt auf unserer Reise, aber man muss die Abenteuer halt nehmen wie sie kommen und so wollten wir uns auch dieser Herausforderung auf unserer Reise stellen.
 
Der Transport verlief dann wirklich erstaunlich  reibungslos. Die von uns online beauftragte Iloxx Spedition holte den Motor bei Motorritz ab und brachte sie zum ADAC nach München. Wir konnten uns mit diesem in kulanter Weise einigen, uns den Motor nach Pakistan zuzustellen. Wofür ist man denn auch schon 15 Jahre Mitglied und hat fast nie was? Dann ging es mit nur zwei Tagen viel schneller als gedacht, da war der Motor plötzlich schon in Lahore am Flughafen und nun war es an uns ihn auch dort aus dem Zoll zu bekommen....
Zoll in Pakistan ist wie sich schnell rausstellte noch unbeliebter wie Bohren beim Zahnarzt. So hilfsbereit Pakistanis auch waren, an diese Aufgabe wagte sich so richtig keiner ran und jeder unserer Bekannte versuchte es einem anderen in die Schuhe zu schieben. Also mussten wir ganz alleine ran. Eines nachmittags rollten wir also mit Lilly beim Flughafenzoll vor und wollten halt mal eben gerne unser Packet in Empfang nehmen.... Kann doch nicht so schwierig sein! Wir wurden belächelt und uns wurde geraten am nächsten Morgen schon um 8.00 Uhr dort zu sein.... Jetzt hätte das eh überhaupt keinen Sinn mehr! Auf was hatten wir uns da bloß eingelassen? Am nächsten Tag trotteten wir dann artig gegen 11.00 Uhr an. Wir waren damit zwar auch wieder zu spät, aber es sollte zu mindestens los gehen.
 
Jetzt natürlich gleich erst einmal Mittag und somit Pause...Warten war also erstmal angesagt. Das konnten wir seit Belutschistan, Iran schon ziemlich gut. Dann ging aber tatsächlich noch etwas los.....
 
Wir betraten also direkt „das Haus der Verrückten“ aus der Folge "Asterix und Obelix erobern Rom", wie der Flughafenzoll nach einiger Zeit von uns nur noch bezeichnet wurde. Wer jetzt welche Rolle von beiden Hauptdarstellern und Nebendarstellern aus der Szene des bekannten Comics hatte, variierte je nach Situation. Die ersten Papiere wurden angelegt und die Zollberechnungen wurde gemacht.... Da hier aber nicht nur der Preis des versendeten Gutes für die Berechnungen zählt (Netterweise wurde dieser in Deutschland sehr, sehr niedrig deklariert), sondern die Transportkosten (Flug) kommen noch mit hinein. Somite lag der Zollpreis, nachdem der Beamte minutenlang auf einer herausgerissene Zeitungsseite handschriftlich  kalkuliert hatte,  fast doppelt so hoch wie der eigentliche Motor gekostet hatte. Er kam auf ca. 1200$!!!! Waaasss?
Wir erklärten dem Herrn, dass sie dann doch einfach unseren Motor für immer einlagern könnten, in ihrem sicheren Zollager und wir diesen dann niemals mehr abholen werden würden, bei dieser unverschämte Summe. Zumal wir diesen ja gar nicht für ewig importieren wollen, denn wir werden das Land ja wieder verlassen. Carnet de Passage macht es möglich. Ratloses Achselzucken. Alles nicht zu vermitteln. Kann er nicht entscheiden..., immerhin gab´s gratis Tee. War ja irgendwie klar, das es gleich mit Frust losgeht.
 
Der Wahnsinn lief also an, genau so wie die Rennerei von A nach B. Man schickte uns, nachdem wir die Herrn Pontius und Pilatus abgeklappert hatten, letztendlich zum Boss der Behörde. Vielleicht hat der ja noch eine Idee?
Boss??? Hier trafen wir auf die einzige Frau im Zoll. Ein großes Büro mit vielen palavernden Männern darin. Alsbald wurden erstmal alle anwesenden hinaus geschickt und wir konnten unser Anliegen vortragen. Wir waren uns ziemlich sicher das unser Gesuch  nun direkt hier scheitern wird. Voreingenommen wie wir nunmal sind, muss eine Frau in dieser Position jegliche Weiblichkeit verloren haben um diese Stelle zu bekleiden. Sich in dieser Männergesellschaft überhaupt durchzusetzen ist unglaublich anstrengend. Frauen wurden hier nämlich nicht einmal auf den Fluren gesehen und jedes mal wenn Körperkontrolle beim Einlass anstand, konnte Coco ungesehen alles mit rein und raus nehmen. Es gab überhaupt kein weibliches Personal zum Abtasten. Stattdessen nur Wachmänner mit großen Augen. Soviel mal zum Thema Effektivität und Frauenquote.
 
Unsere jetzige Hoffnung lag also in den Händen der einzigen tätigen Frau im Umkreis von Kilometern. Sie holte zwei ihrer Berater dazu und gemeinsam wurden Zollparagraphen von „anno dazumal“ in den verstaubten riesigen Gesetzbüchern von definitiv vor 1947 gewälzt. Man wollte uns wirklich helfen. Unsere Carnets wurden dabei ratlos von A nach B bewegt, die doch eigentlich erklärten, dasd wir sowieso in einem bestimmten Zeitraum das Land mit Fahrzeug wieder verlassen würden. Die Gesetze wurden anscheinend direkt mit dem Ende der britischer Kolonialherschafft 1947 von diesen übernommen und auf diesem Stand waren sie wohl immer noch. Plötzlich ein Blick in unsere Richtung und die Frage, was wir hier eigentlich machen würden?
 
Öhhhm.., ja also..., versuchten wir zu erklären. Sie unterbrach uns und wand ein, ob wir vielleicht auf einer Expedition wären...? Expeditionen wären nämlich zollfrei...! -Wink mit dem ganz großen Zaunpfahl- Äh, na klar...., also wenn man es ganz genau nimmt, befanden wir uns schon irgendwie auf so einer Art Expedition! Sicher!!! Schnell nickten wir zwei gleichzeitig im Akkord, wie die berühmten, nimmermüden Duracell Häschen.
 
Also wurden die Brillen abgesetzt, eins, zwei, drei ein handschfriftlicher Fetzen Papier mit einem Paragraphen beschrieben und sie erklärte uns, falls es Probleme gäbe sollten wir jeder Zeit wieder zu ihr kommen. Das war es!
 
Ungläubig fragten wir nach und jetzt wurde uns so richtig klar, dass uns tatsächlich gerade die gesamten Import - Zollkosten durch irgend einen Paragraphen XY für Expeditionsteilnehmer erlassen wurden.
Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Geht doch! Wer sagt es denn? Tee für lau gab es auch wieder. Das läuft! Jetzt noch eben kurz die restlichen Unterschriften einsammeln und los geht´s. Wir waren wieder frohen Mutes  auch noch den Rest zu stemmen. Nach europäischem Denken, selbstverständlich am gleichen Tag. Es war ja schließlich alles geklärt, oder etwa nicht? Sprintend sammelten wir nun dutzende von Stempeln und Unterschriften ein, die wirr durcheinander auf einem Zettel zusammengestellt wurden.
 
Hintergrund ist wohl der, das möglichst viele Leute unterschreiben müssen um der Korruption vorzubeugen. Da das nicht unbedingt auf kleinster Ebene am schlimmsten ist, sondern der Fisch bekanntlich meistens vom Kopf an stinkt, scheint dabei überhaupt keine Rolle zu spielen. Hier wurde fleissig bürokratisiert. Es war wirklich ein Irrsinn wer hier alles unterschreiben musste und für was eigentlich überhaupt? Die deutsche Bürokratie mag zwar manchmal zum Haare raufen sein, aber das ist nichts gegen den Zoll in Pakistan. Es wurde natürlich alles fein säuberlich kopiert. Leider gab es keinen Kopierer im Gebäude, deshalb wieder raus auf die Strasse zum Kopiermenschen. Dort gab es  immerhin wieder Tee. In einem großen Raum mit hunderten Papierstapeln sahen wir auch wo die Akten gelagert wurden. Wir lernten das allseits praktizierte Haufenprinzip in neuen Dimensionen kennen.
Ärztliche Tätigkeit in Roshni
Die beste Wünsche für das Brautpaar, fliegen in die Weiten des Universums
Der offizielle Tag. Braut und Bräutigam wieder im neuen Dress.
Auch wir passen uns so langsam an ;-)
Gemühtliches Beisammensitzen am Feuer in Roshni
Uns fehlte zwischendurch leider ein spezieller Polrad-Abzieher um das Schwungrad abzubekommen. Natürlich gibt es in Pakistan unendlich viele kleine 70 ccm Mopeds. Leider passen diese Abzieher nicht. Das mussten auch einige Mechaniker aus der Nachbarschaft irgendwann einsehen, die uns zwar unbedingt helfen wollten, aber nicht das passende Werkzeug besaßen. Letztendlich bauten wir uns diesen dann einfach selbst. Aus einer Papierschablone wurde ein massiver Abzieher. Einzig und alleine die schlechten pakistanischen-indischen Schrauben hielten der Belastung nicht stand, egal wie dick sie auch gewählt wurden. Sie verbogen, brachen oder rissen letztendlich ab. Das ganze wurde ein ziemliches Drama, denn nichts hatte die nötige Festigkeit und wir mussten mehrmals Schraubennachschub organisieren, bis wir ausreichende Qualität hatten. Mittig  auf dem Abzieher brauchte es erst eine von Hand gedrehte M-22 Schraube um dem Druck standhalten. Siehe da, nach unzähligen Versuchen und unterstützenden Hammerschlägen sprang dann mit einem lauten "Klang"  das Polrad endlich ab. Als weiteres Resultat kannten wir nun jeden Mechaniker, Schlosser, Schweisser in der Umgebung per “Du“.
 
Die „Bedianroad“ die nun für die nächsten drei Monate unsere Zufahrt für unser neues Zuhause wurde, spiegelte das wahre, einfache Leben Pakistans wieder. Die feine Gesellschaft versucht an dem durchquerenden Teil das chaotische Straßenleben z.B im Stadteil "Defence" (besonder gesicherter Wohnbereich in Lahore)  mit Wachen und großen Mauern außen vor zu lassen. Auf dieser Strasse die durch die Vororte führt, gibt es einen Kleinstladen neben dem Nächsten. Staubende Straßen befahren mit Esels- und Ochsenkarren, Mopeds, Rikschas und Autos. Am Rande spielen dann barfuß laufende Kinder mit vom Winde zerzausten Haaren im Dreck und so manch eine Ochsen und Ziegenherde wird quer über die Straße getrieben. Das Kommunikationsmittel im Verkehr ist weiterhin die Hupe, welche somit in jeder Lautstärke genutzt wird und alle paar Meter drängen sich einem andere Gerüche auf.  Sei es vom Hähnchen-Schlachter, der sein Gefieder mit dreimaligem Gemurmel von Koranversen in seiner Bude ins Jenseits befördert oder der nächste Samosa Verkäufer bei welchem es kräftig aus den großen Eisentöpfen dampft. Ein Wust von Obst und Gemüsehändlern versuche durch möglichst lautes Geschrei ihre Ware von der Karre weg an den Mann zu bekommen und im nächsten Abschnitt reiht sich eine Metallwerkstatt neben der anderen. Unendlich viel Müll lag dabei entlang der Straße und unzählige Plastiktüten flogen vom Wind getragen weit über die Felder.
 
Das pulsierende Leben findet immer auf der Straße statt. Hier wird gearbeitet, geschlafen und gegessen. Dieses Bild spiegelt das harte Leben von 95% der Bevölkerung wieder. Man lebt von einem Tag zum nächsten und versucht mit seinem kleinen Einkommen die große Familie satt zu kriegen. Stromausfälle sind an der Tagesordnung, und mehrmals am Tag wird der Strom für ein oder zwei Stunden ausgestellt. „Load shedding“, nennt man das. Mal ist der eine Stadt – Landesteil dran, mal der andere. Es gibt nicht genug für alle. Nachts erscheint die Straße dann vollkommen schwarz, denn nur die wenigsten haben einen eigenen Generator. Das heißt aber auch, jeder Näher, Schweißer hatte Zwangspause und es wurde einfach gewartet, bis der Strom wieder da war.  Ein staubiges Leben im Gedränge am Straßenrand mit unendlich viel Lärm.
 
Irgendwann von der "Bedian-Road" in einen Feldweg abbiegen zu dürfen und dann  durch das Eingangstor zur Roshni Association zu kommen war danach eine wahre Belohnung. Erwartete einen hier doch eine kleine grüne Oase mit Vogelgezwitscher und Ruhe.
 
Kontrastreicher konnte das Leben nicht sein So widmeten wir uns unserem defekten Getriebe und konnten dort mit anfassen wo wir gebraucht wurden. Olli als unfreiwilliger Mechaniker und freiwilliger Sportlehrer und Coco als Ärztin. So sah unser Leben für viele Wochen aus und Roshni sollte uns so schnell nicht mehr los lassen.
Erst am nächsten Tag erfolgt der offizielle Part in einem Luxushotel in Lahore. Das sogenannte Shadi. Im offiziellen Rahmen ist nun die Hochzeit vollzogen. Eine große Anspannung lag in der Luft. Gerade für die Braut, die mit diesem Tag in das Haus des Ehemannes wechselt. Wer nun aber glaubt hier sei die Hochzeitszeremonie nun zu Ende, der irrt sich gewaltig. Es gibt noch einen weiteren Tag mit natürlich wieder neuen Kleidern und wieder neuem Setting und wieder neuen frischen Blumen.... Wir natürlich wieder mittendrin, mit wieder die gleichen Klamotten versteht sich.... Glücklicherweise, waren wir als Ausländer sowieso die Exoten und hatten wohl Narrenfreiheit. Die dürften das!
Die Hennabemahlung der Verwandten
Das Brautpaar bei der Mehndi Zeremonie
Saadia unsere Gastgeberin mit Mendibemalung
Der nächste Abend war auf jeden Fall noch spektakulärer. Es war die berühmte Mehndi Zeremonie, bei welcher sich alles um Hennafarbe dreht. Alle Hände der weiblichen Mitglieder der Familie werden symbolisch mit ihr bemalt. In stundenlanger Vorarbeit wird die Farbe aufgetragen und tausende von gelben Blumen schmücken das Haus der Braut, wobei unzählige Kerzen  den Raum erleuchten. Es wurde bis tief in die Nacht farbenfroh, blumenreich und ausgelassen gefeiert.

The Legendary Sangeet Night from studios AFZL on Vimeo.

Die Hochzeitsgesellschaft lauscht gespannt
Der berühmte Sänger Rahat Fateh Ali Khan
Der erste Tag des Events war das Vorgeplänkel im Hause oder eher gesagt im Vorgarten des Bräutigams. Coco kaufte noch schnell Blumen um nicht mit ganz leeren Händen da zu stehen, aber oh je als wir den Platz betraten und Saadia Coco im blauen Kleidchen um den Hals viel, wussten wir die paar Blümchen sind hier total fehl oder überflüssig am Platz. Vor uns erstreckte sich nämlich die perfekt aufgebaute Kulisse einer 1001 Nacht Hochzeit mit Springbrunnen, beleuchteten Palmen und gefühlten 10.000 frischen Blumen, überspannt mit weißem schimmerndem Samt. Welch ein Hochzeitstraum....!
 
Einen Abend lang sang hier nun der berühmte Sänger Rahat Fateh Ali Khan, der in Pakistan und Indien ein absoluter Star ist, nur für die Hochzeitsgesellschaft. Huch, wir waren wohl auf einer richtigen Promihochzeit gelandet. Wir fühlten uns leicht „underdressed“ um mal ganz freundlich zu untertreiben. Es war eine echte Märchenhochzeit. Der Wechsel vom billigen Hostel in diese Traumwelt mitten in Pakistan  mit Häppchen und Dips war schwer zu realisieren.
Natürlich durfte auf an solch einem Tag ein professionelles Fernsehteam nicht fehlen. Obwohl die Hochzeitsgesellschaft von überall aus der Welt eingeflogen wurde, mussten natürlich genau unser mehr oder weniger sinvolles Statement ab Minute 2:12 irgendwo in den Hochzeitstrailer eingebaut werden. Unser Satz ist hier gelinde gesagt, ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen, aber wir bekloppten deutschen Moppedfahrer und "Stargäste" sind doch so exotisch. Au backe! ;-)
Lahore Fort bei Nacht!
Einblick in die Künstlerszene von Lahore
Impressionen
Pakistan / Lahore   
Ein wundersames Land welches wir durch unseren Zwangsstopp und viermonatigem Aufenthalt lieben gelernt haben. Ein Land der Extreme zwischen Arm und Reich und in der Vielfältigkeit der Landschaften. Die höchsten Bergen der Welt mit Nanga Parbat, K2 und Co. bis zu den grünen fruchtbaren Wiesen des Punjabs. Zudem trafen wir auf die gastfreundlichsten Menschen die wir bislang kennenlernen durften und dennoch immer dabei die Angst vor Anschlägen oder Entführungen vor Augen. Die Schere jeglicher Extreme ist hier so weit gespannt. Schönheit, Freundlichkeit und grenzenlose Ehrlichkeit liegen direkt neben Dreck, religiösem Fanatismus und Terrorangst.
 
Das Bild der Frau wandelte sich luafen. Eine Rolle spielt hierbei die Zugehörigkeit zur Land- oder Stadtbevölkerung, Abstufung der islamischen Glaubenszugehörigkeit (Sunniten, Shiiten, Ismailiten) und die unter ferner Liefen  (Hindus, Christen, etc.) oder der familiären Position in der Gesellschaft. Sah man in Belutschistan noch keine einzige Frau auf der Straße, so gab es in den größeren Städten Pakistans  emanzipierte, einflussreiche Frauen in gehobenen Positionen oder aber auch wieder welche die total abgeschottet von der Außenwelt versteckt hinter der familiären Mauer lebten.
 
Nach unserem Belutschistanritt wollten wir erst einmal zur Ruhe kommen, bevor Tims Reparatur beginnen sollte. Es gibt halt Zeiten, da kann man Motorräder, besonders jedoch defekte, NICHT MEHR SEHEN!!! Weihnachten stand vor der Tür und wir hingen total fest!
Wollten wir doch laut ursprünglicher Planung eigentlich schon in Goa sein......! Wie so häufig schon zuvor auf unserer Reise mussten wir umdisponieren. Im Nachhinein kann man sagen zum Glück, denn nur so durften wir den wohl tiefen Einblick in das pakistanische Leben erhalten!
 
Mit Max hatten wir trotzdem die erste Zeit ein paar lockere Tage im „Lahore Backpackers“ Hostel. Man nannte unser Zimmer schon nach einigen Tagen „intern“ die „Crackhöhle“, weil sich bei uns gar nicht viel bewegte. Wir pendelten zwischen Zimmer, Sharwarma Stand auf der Straße und Zimmer. Nix tun und nix sehen. Eindrücke und Situationen können einen überwältigen und die Wochen davor gab es davon sehr viele. Wir waren total ausgelaugt nach soviel Action in Belutschistan und anschließender Mopped Evakuierung mit dem Zug. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb uns allerdings nicht, wurden wir doch schon erwartet und hatte man für uns doch schon die nächsten Tage verplant. Hä? -Wir waren doch die interessanten deutschen Motorradfahrer- Ständig klingelte das Telefon, so dass wir uns wünschten nie eines gehabt zu haben. Notgedrungen ließen wir uns, aber nur zögerlich auf ein paar Treffen ein. Irgendwie wollten wir ja doch tiefer hinter die pakistanische Fassade schauen.
Der selbst gewählte Rückzug änderte sich nach einem Abendessen in der Künstlerszene von Lahore, zu welchem wir mit Fahrer und verdunkelten Scheiben abgeholt wurden. Angeblich sei es so gefährlich. Wir lernten nun unsere Gastgeberin Saadia kennen. Schnell schlossen wir uns gegenseitig ins Herz und sollten direkt in den nächsten Tagen mit ihr zur Hochzeit ihres Cousins kommen. Ja warum eigentlich nicht?
"Ein Land der Extreme, zwischen grandioser Hochzeit, Zollchaos, Motorwechsel und Kuhkauf"
Seite 1/2
Was konnte uns wohl besseres passieren, als Weihnachten 2013 auf einer pakistanischen Hochzeit zu tanzen? Ist doch klar das wir da nicht nein sagen konnten.
Wir fanden der Plan war sogar viel besser, als in Goa am Strand zu hocken. Das kann ja jeder! Mal wieder hatten wir dem Zufall eine realistische Chance gelassen. Weihnachten waren wir nun also vollkommen verplant, denn eine pakistanische Hochzeit dauert nicht wie unsere etwa einen Tag. Oh nein, hier feiert man mindestens 4 Tage oder auch länger.... !
 
Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen Liebeshochzeiten mit allen Facetten und komplett arrangierten Hochzeiten. Allerdings ist selbst die Heirat aus Liebe nicht so wie wir sie uns als naiver Westler vorstellen. Hier beginnt die Beziehung erst nach der Hochzeit und das letzte Wort wird von den Eltern gesprochen. Die meisten Paare die von Liebeshochzeit sprachen, hatten sich vorher zu mindestens mal gesehen.  Manchmal, wie es in der heutigen Zeit nun mal ist, hatte sich das Paar im Internet beschnuppert. Jedoch ist es auch noch die Regel das Hochzeiten wirklich vollständig arrangiert werden. Eine Braut wird nach Foto ausgesucht und es wird geheiratet, ohne die Zukünftige jemals in real gesehen zu haben. Da müssen wir natürlich erstmal heftig schlucken.
 
Uns fragte mal eine verheiratete Frau, warum in Deutschland die Paare, wenn sie sich verliebt haben immer zu Anfang so überschwänglich zueinander verhalten und sich hinterher trotzdem wieder trennen? Hier kommt man halt mit weniger Erwartungen zusammen und muss sich dann miteinander arrangieren.
Eine gute Frage wie wir fanden, denn hier ist die Hochzeit wohl das wichtigste Ereignis und wohl die meist gefeierte Zeremonie. Dennoch kennt man sein neues Gegenüber eigentlich so gut wie gar nicht, auch wenn es ein Bund fürs Leben ist. Unsere  westliche Singelgesellschaft mit stetigem Drang zur Selbstfindung und Selbstverwirklichung ist dagegen sicherlich das andere Extrem. Die oben aufgeworfene Frage scheint unsere Kulturen und unsere Lebensweisen essentiell zu unterscheiden und ist gar nicht so einfach in drei Sätzen zu beantworten.
 
Entscheidend ist bei einer Hochzeit in der moslemischen Kultur auch der Zusammenschluss der dahinter stehenden Familien, die sich dazu entschlossen haben ihre Kinder miteinander zu vermählen. Das ist bei uns ganz anders! Ein Paar steht mit seinen Ängsten und Nöten und Sorgen als Frau oder Mann niemals alleine da. Im positiven sowie im natürlich negativen Sinne. Die Familie weiß hier fast alles! Klar ist auch, die Frau zieht nach der Hochzeit zum Mann. Wohnt dieser noch zu Hause ist es nun auch ihres oder hat er ein eigenes Heim dann ist es halt dies. Sie hat sich einfach einzufügen. Die Familie wird sie unterstützen oder auch drängen zueinander zu finden und dann auch zusammen zu bleiben.
 
Auf jeden Fall sollten wir nun Teil eines solchen Events werden und wir konnten nicht mal ansatzweise erahnen, wie groß dieses Fest wirklich werden würde. Ok, uns war nebenbei auch nicht klar wer da jetzt überhaupt heiraten wird....
 
Es stellte sich  jedoch zuerst die Frage: Was anziehen??? In unseren Moppedboxen hätten wir lange nach adäquater Kleidung für eine Hochzeit suchen können... und dabei wenig gefunden! Unsere neu gewonnenen Freunde hatten aber auch dafür eine Lösung. Am besagten Tag holte uns ein Fahrer vom Hostel ab, stellte uns eine Tüte mit Inhalt zu Füßen und schon war das Problem beseitigt. Olli in landestypischem grau/weiß und ich in der modernen Farbkombi orange/pink!? Na das sollte was werden! So zogen wir am besagten Tag mutig los.
Steckbrief
 
Pakistan
 

Land:
Pakistan ist ein Staat in Südasien. Er grenzt im Südwesten an den Iran, im Westen an Afghanistan, im Norden an China sowie im Osten an Indien. Die Gesamtfläche des Landes  beträgt 880.254 Quadratkilometer.
 
Einwohner:
172,8 Millionen
 
Hauptstadt:
Islamabad
 
Sprache:
Urdu
Englisch
 
Währung:
Pakistanische Rupie PKR
Derzeitiger Wechselkurs:
1€ = 130 PKR
 
Gefahrene Kilometer:
Tim und Lilly: 4.662 km
Eisenbahn mit Tim und Lilly: 870 km
Gesamtkilometer :  5.532 km
 
Zeitraum:
09.12.2013- 09.04.2014
Tage: 4 Monate (120 Tage)
 
Täglicher km Durchschnitt:
(Auch Ruhetage und Arbeitstage in Roshni sind enthalten)
Tim und Lilly:  46,1 km/Tag
News   Länderinformationen  Reiseberichte    Artikel     Gallery   Route 
Indonesien / Java:
24.08. 2015
 
Brummelnder Vulkan Bromo, Touristenströme [...]
Nepal:
17.01.2016
 
"Wissensdurstige, funkelnde Kinderaugen!"Ein Blick ins Klassenzimmer [...]
Nepal:
16.12.2015
 
Die Relativität der Zeit auf dem Annapurna Trek
„Bitte leise laufen!“ [...]
Nepal:
24.08. 2015
 
Geht´s hier zum Mars oder der Sturm vor der Ruhe. [...]
Indien:
15.06.2015
 
Varanasi - Riechen, Schmecken, Hören und Sehen einmal anders - inmitten des heiligen Wahnsinns
Indien:
16.04.2015
 
Schwimmen im Haifischbecken bzw. Motorradfahren am unteren Ende der Nahrungskette
Pakistan/
KKH:
25.03.2015
 
Auf in den Karakorum
Pakistan/Lahore:
 
14.08.2014
 
Pakistan ein Land der Extreme, zwischen grandioser Hochzeit, Zollchaos und [...]
Pakistan/
Belutschistan:
17.05. 2014
 
Pakistan a Hard Country
oder Area is not clear!
Mazedonien:
17.08. 2013
 
Das Meer am See
Griechenland:
01.09. 2013
 
Mutige Mönche + keine Kupplung
Georgien:
20.10. 2013
 
Murphys Gesetz, Chacha + 10.000km
Iran / Persien:
31.01. 2014
 
Wir sind Millionär in 1001 Nacht!
Türkei:
25.10. 2013
 
Tee Tee Tee + türkische Hochzeit
Reiseberichte
Profil
Kontakt
Partner
Presse
Impressum
....... die Welt zu erkunden!!
Instagram
Name
E-Mail
Newsletter abonieren
Teile diesen Beitrag
Besuch uns auf Facebook
Google Translator

Amazon
Amazon
Falls euch unsere Artikel und Bilder auf der Webseite gefallen oder ihr einfach nur denkt, die Beiden (bzw. vier) sehen mal wieder ziemlich müde aus und könnten ruhig mal wieder ein richtiges Bett oder ein paar Liter frisches Motoröl gebrauchen, so könnt ihr uns ganz einfach und kostenlos hier unterstützen. Erledigt doch einfach eure nächste Bestellung über diesen
 

Vielen Dank dafür und weiterhin viel Spass beim Mitreisen auf unserer Seite.
Letztes Update: 09.03.2017
Name
E-Mail
Newsletter abonieren:
Teile diesen Beitrag
Reise dauerhaft mit uns
© 2013-2017 losgezogen.de. Alle Rechte vorbehalten.
Multicounter.de