Nepal: Die Relativität der Zeit
              auf dem Annapurna Trek
„Bitte leise laufen!“
Nepal
 
Land:
Nepal befindet sich in Südasien und erstreckt sich vom 26. bis 30. nördlichen Breiten- und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad und umfasst eine Fläche von 147.181 Quadratkilometer. Nepal liegt zwischen Tibet im Norden und Indien im Süden.(Bevölkerungsdichte 180 Einwohner pro km² )
 
Einwohner:
26.494.504
(Stand: Nov 2012)
 
Hauptstadt:
Kathmandu
 
Sprache:
Nepalesisch
 
Währung:
Nepalesische Rupie (NPR)
Derzeitiger Wechselkurs:
1 € = 112 NPR
 
Gefahrene Kilometer:
Motorrad:  1.899 km
Bus:  284 km
Jeep: 8 km
Gewandert: 118 km
Gesamtkilometer :   2.309 km
 
Zeitraum:
28.04.2014- 23.05.2015 
23.01.2015 - 15.02.2015
47 Tage
 
Täglicher km Durchschnitt:
(Auch Ruhetage und Wandertage sind inbegriffen)
49,1 km/Tag
© www.losgezogen.de
Nach einem extrem anstregenden Ritt standen wir völlig fertig am frühen Abend des nächsten Tages vor einem günstigen Guesthouse in Pokhara und schafften es auch noch irgendwie unser Gepäck ins zweite Stock zu wuchten. Nun erstmal auskurieren! Mehrere Tage verließen wir nur zum Organisieren von Nahrung unsere Unterkunft. Das eben Geschilderte ist dann auch schon einer dieser Nachteile die man bei einer Motorradreise hat. Ist man krank oder verletzt kann man, selbst wenn der Partner fit ist, oft nicht weiterfahren, wenn man nicht eine Maschine zurücklassen will. Eine Person alleine kann bekanntlich nicht zwei Motorräder gleichzeitig fahren. Hätte man ein vierrädriges Fahrzeug so könnte sich der "Angeschlagene" einfach hinlegen und während der Fahrt ruhen. Dies sind dann vielleicht einige dieser Momente, wo man sich wünscht doch mit einem Jeep, Camper oder LKW und nicht mit dem Motorrad losgefahren zu sein.  
 
Die Ruhe und Langsamkeit, welche in unseren Augen so willkommen nach Indien war, birgt auch ihre Schattenseiten. Für viele Einheimische ist es oft ein großes Versorgungsproblem, da ihre Wohngegend  unterversorgt ist. Dies wurde besonders schmerzhaft bei dem gewaltigen Erdbeben im April 2015 deutlich, als einige Landesteile wochenlang von medizinischer Versorgung abgeschnitten waren. Als Reisender, besonders mit eigenem Fahrzeug kann man sich in der Regel selber entscheiden welche Richtung man einschlägt, oder ab wann man die Szene verlassen möchte und einfach seinen Standpunkt verändert. Wann, wo und wie man mitgebrachte Medikamente zu sich nimmt um die Situation zu verändern. Bin ich jedoch in die ärmlichen Gegebenheiten eines solchen Landes hineingeboren, so gibt es für mich nur schwer ein entrinnen aus solchen Situationen. Nicht selten kommt es vor, das kranke Kinder aufgrund von Geldmangel oder Unwissenheit der Eltern nicht adäquat behandelt werden können und sie so schon an Kleinigkeiten sterben.
 
Mit Pokhara änderten sich dann für uns wieder die Welt. Dank des internationalen Trekking und Bergsteigertourismus brummte die Hütte hier. Geld lag auf der Strasse oder in den Portemonnaies der vielen internationalen Touristen, so schien es. Der Gang durch das Zentrum war, wie in so vielen anderen Touristenorten dieser Welt auch, ein Spießrutenlauf durch die Masse an Schleppern vor Restaurants, Taxifahrern und  Verkäufern von gefälschter Outdoorbekleidung. Denn jeder schien hier einmal den Annapurnatrek, die heißen Quellen von Tatopani, Paragliding oder wenigstens nur einfach westlich kulinarisch Schlemmen oder Feiern zu wollen. Das Geld saß locker. Wie so oft gibt es jedoch nicht das Eine ohne das Andere. Will man westliche Dekadenz so muss man mit ihren negativen Seiten, die es wohl in jedem Touristenort auf diesem Erdball gibt, klar kommen. Wir genossen die italienische Pizza und das Yak Steak und beides hatte sicherlich ihren Anteil daran wieder gesund zu werden. Der Monsun zeigte uns außerdem hier nochmals was in im steckte und wir saßen im Regen fest. Inzwischen hatte wir in unser Guesthousezimmer auch zum Trainingslager umfunktioniert, um konditionell zuzulegen. Nach über einer Woche Erholung und "Fitnessstudio" in Pokhara musste ein Plan her. Wir hatten von dem sogenannten Regenschatten hinter dem Annapurnamassiv gehört und das schien für uns eine passable Lösung zu sein ihm für einige Zeit zu entkommen und die Bergwelt im Trockenen erwandern zu können. Wir wollten soweit wie möglich mit den Enduros die Anapurnarunde hinauffahren und im obersten Teil über den Thorong La Pass (5.416 m) wandern. Das es, wie so oft in den Bergen, dann später mal wieder ganz anders kommen sollte, ahnten wir da noch nicht und das alles gibt es dann in unserem nächsten Nepalteil mit ein wenig mehr "Action", als in diesem, passend zum Titel, ziemlich geruhsamen Bericht.
An den Straßen drängelten sich die Kinder an den Wasserpumpen um Wasser zu holen und dies nach Hause zu schleppen. Eine willkommene Abkühlung so ganz nebenbei. Es wurde also gewaschen, geschrubbt und die Kanister befüllt. Kinder gab es hier viele und sie wurden an jeder nützlichen Stelle eingesetzt um die Familie zu unterstützen.
Mir viel es sofort auf und ich fragte sogleich Corinna: „Hörst du das?“ Sie fragte: „Was?“ Ich entgegnete:
 
„Ja nichts! Das ist es ja! Diese Ruhe!“
 
Erst schoben wir das noch auf den abgeschotteten Grenzstreifen, aber nein auch in Mahendranagar der nepalesischen Grenzstadt war, wie wir später feststellen sollten, aus indischer Sicht absolut „tote Hose“ und das war auch wirklich gut so. Denn wir waren ab sofort auf Indien Entzug.
Dieser bestand nur aus ein paar Ständen. Männer die Ihre Stände auf dem Boden ausgebreitet hatten, basierend aus einem Pappkarton. Ihre Ware waren geröstete Maiskolben die in der Nase dufteten.
Nun gut. Es war ja nun nicht so das gar nichts los war, aber Fahrräder, Menschen zu Fuß mit Ladung auf den Köpfen, spielende Kinder querende Kühe und streunende Hunde waren einfach in der Überzahl. Wie ungewohnt. Dazwischen sah man Wasserbüffelkarren, die langsam die Straße entlang rollten. Sehr selten ein Auto, LKW oder Bus. Die Grenze hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
Impressionen
Indien: "Varanasi - Riechen, Schmecken, Hören, Sehen einmal anders - inmitten des heiligen Wahnsinns"
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Wie nahe Welten physisch zusammen liegen können, größtenteils die gleichen Kulturen haben und dennoch so unterschiedlich waren, wurde uns hier mal wieder klar. Indien und Nepal sind hierfür ein gelungenes Beispiel. Die ganze Aggressivität und der Druck aus Indien war im Westen Nepals erstmal spurlos verschwunden. Zwei Länder wie sie wohl unterschiedlicher und eben doch ähnlicher nicht sein konnten. Auch das Bild von Müllbergen an jeder Ecke, welches wir aus Indien traurigerweise inzwischen so gewöhnt waren, hielt sich erfreulicherweise hier in Grenzen. Da die Menschen weniger Geld besaßen für Chipstüten und den restlichen Plastikmüll, konnte einfach weniger in die Gegend geschmissen werden. Die Kühe standen hier wieder auf sattgrünen Wiesen oder wälzten sich im Schlamm, anstatt "Plastiktüten kauend" im brennenden Abfall zu stehen.
 
Tolle Abwechslung. Man freut sich bei einer Langzeitreise halt oft über die kleinen Dinge die man mit jedem Landeswechsel zwangsläufig entdeckt.
 
Nepal das freundlichere Indien!
 
Allerdings hatte diese Langsamkeit ein paar Tage später dann auch eine andere Seite, die wir ziemlich schnell erfahren durften. Abgelegen im Bardia Nationalpark wollten wir noch mal nach Tigern suchen. Wir hatten zwar auf dieser Reise in Südindien schon mal welche akustisch gehört, aber noch keine zur Gesicht bekommen. Es sollte beim „Wollen“ bleiben. Seit dem Morgen fühlten wir uns nämlich schon etwas schlapp und angeschlagen. Trotzdem hatten wir noch eine nette Unterkunft am Dschungelrand gefunden und dachten uns hier etwas erholen zu können und am nächsten Tag vielleicht mit einem einheimischen Guide loszugehen. Wie auf Kommando, lässt man mal einmal ein bisschen locker, schlägt dann die Krankheit erst richtig zu. Das Fieber stieg, diesmal besonders bei Corinna, an und die Tiger würden den nächsten Tag so ganz sicher ohne uns erleben. Es war sehr feucht und warm und der Ventilator brachte nur mit Mühe ein laues Lüftchen unter das Moskitonetz unter welchem wir versuchten zu schlafen. Dann fiel mal wieder der Strom aus und die Hitze war kaum zu ertragen. Der Vergleich mit Brathähnchen die im Sud köchelten beschrieb die Situation treffend. Cocos Fieber hatte inzwischen die 40 Grad Marke überschritten und das machte die Situation nicht einfacher. Wenn man zudem selber krank ist und merkt das man hier nun weit jeder funktionierender Infrastruktur fest sitzt, spuken einem urplötzlich dann doch dunkle Gedanken durch den Kopf. Was wäre wenn man sich nicht mehr selbst helfen kann und dies hier schlecht ausginge? An einer Malaria oder Grippe zu krepieren ist für Motorradfahrer, aus Pakistan kommend, dann allerdings schon fast tragisch-komisch und man wischte den Gedanken beiseite. Stromausfälle in Nepal sind für mehrere Stunden an der Tagesordnung, aber  diesmal kam er einfach nicht wieder. Auch nicht nach weiteren drei Stunden. Der Guesthousebetreiber erzählte uns das dies auch schon die letzten Tage so war und sie wären dadran es zu reparieren. So zog er mit seinen Kollegen hinaus, um irgendwo eine Stromleitung wieder zusammen zu flicken. Aha! Das alles glaubte zwar niemand von uns denn er wollte anscheinend nur weg. Ist dies der richtige Platz um wieder gesund zu werden? Es roch muffig in dem Zimmer. Trotzdem beschlossen wir uns noch bis zum nächsten Tag auszuruhen.
 
In der Nacht, in welcher es keinerlei Abkühlung gab und dann war zu allem Überfluss auch noch irgendwann das Wasser zu Ende. Magen-Darm, Fieber, Hitze, kein Windhauch und dann das. Man braucht nicht lange zu erklären was das bedeutete und dies bevor es überhaupt richtig losgegangen war. Wir würden sicher noch einige Tage brauchen um die Krankheit zu überwinden. Es zerrte an unseren Nerven. Na ihr könnt euch vorstellen die Nacht war nicht die erholsamste. Es musste eine Entscheidung getroffen werden. Wir hatten ein schlechtes Gefühl hier zubleiben und auf die innere Stimme sollte man hören. Wenn man sich an einem Ort unwohl fühlt, muss man versuchen den Standort zu wechseln. Vorausgesetzt man ist noch dazu in der Lage….
 
Am nächsten Morgen stand also fest, dass das Problem mit Wasser und Strom voraussichtlich mehrere Tage bestehen bleiben sollte. Wir beschlossen die Krankheit zu verschieben..... und uns aus unserem selbstgewählten Dschungelcamp gleich wieder zu evakuieren und irgendwie trotz Fieber nach Pokhara zu kommen. Schluss mit Abenteuer Wildnis, bevor es überhaupt anfing. Ein tiefer Griff in die Medizintasche brachte als Frühstück Antibiotika gepaart mit fiebersenkender Medikation hervor. Das Fieber sank, mit hoher Dosis, wie gewünscht und wir versuchten den Zeitraum zu nutzen, um uns auf unsere Bikes zu schwingen und Richtung Pokhara zu düsen.
Die Straßen waren wie immer von Kühen belagert denn diese lagen wie auch in Indien in der Mitte der Fahrbahn als wäre es der natürlichste Ruheplatz der Welt. Das kannten wir alles schon, allerdings waren ihre nepalesischen Brüder und Schwester irgendwie noch sehr viel entspannter.
Die Frauen wateten durch die Kanälen am Rande der Straße  in den Überschwämmungsgebieten und versuchten den Monsun zu nutzen und mit Dreiecksnetzen kleine Fische zu fangen, um sie dann auf dem Markt zu präsentieren.
Wer ein Fahrrad hatte war schon schnell unterwegs und gehörte definitiv zu der beschleunigten Bevölkerung. Es war die heißeste und schwülste Zeit im Jahr. Der Monsun war immer noch im vollen Gange. Trotzdem standen vor den Hütten entspannt die jungen Männer mit hochgezogenen T-Shirts und zeigten ihre nackigen Bäuche, so wie man es in Indien und Nepal häufig macht, wenn es einfach zu warm war.
Hier ist es noch Gang und Gebe das Büffel zum Alltag dazu gehören. Sie geben Milch dienen als Zugtiere, halten die Hitze aus und liefern sogar noch Fleisch. In diesen ärmlichen Regionen sind sie somit die idealen Tiere und deshalb häufig anzutreffen. 
Der äußerste Westen galt dabei als strukturschwächste Region in dem sowieso unter den 20 ärmsten Länder der Welt rangierenden Land Nepal, deshalb ist es hier auch so wenig los. Hier gab es noch Männer die nicht nur auf Ziegen starrten..., sondern auch mit Ihnen spazieren gingen oder ihre Büffel an der Leine selber zum Baden ans Wasser brachten. Jeden Tag solche Tiere „spazieren“ führen und den halben Tag mit ihnen zu verbringen kann man sich in Europa nicht wirklich vorstellen....
Die Beamten vom "Immigration Office" sowie "Custom" lächelten uns einfach nur freundlich zu, ohne uns nach irgendwelchen extra „Taschengeldern“ zu fragen. Totale Entspannung machte sich breit, der Schweiss von Indien trocknete alsbald auf der Stirn. Man hatte das Gefühl als würde die Uhr einfach stehen bleiben. Durchatmen war also angesagt, welche unbekannte Erfahrung nach 4 Monaten Indien. Wir rollten die Straße entlang und waren nahezu die einzigen Fahrzeuge mit einem Motor auf dieser. Es war einfach sehr wenig los und wir fanden das einfach super.
Als wir am letzten Tag unseres Indien Visas über die Grenze von Nepal schlüpften, waren wir total erschöpft aber glücklich. Warum das?
Schon im Garten oder auf der Kuhwiese mit den blökenden Kühen vor dem Immigration Office im alleräußersten Westen des Landes, in welchem  uns die weiße Wäsche der Grenzbeamten entgegenflatterte und sie uns dabei mit abgelegten Füßen auf dem Tisch gelassen anschauten, wurde es klar.
Bis zur nepalesischen Grenze waren wir nämlich seit dem frühen Morgen auf indischer Seite mal wieder förmlich auf dem Zahnfleisch gefahren. Für uns war dies besondere in Indien schon irgendwie normal, aber an diesem Tag sollten wir noch einmal quasi zum "Auf Wiedersehen" sagen die volle Dröhnung bekommen. Irgendetwas schien uns krampfhaft an dieses Land zu binden in dem wir nun vier Monate unterwegs waren, denn wir fanden dessen Ausgang einfach nicht….
 
Unser Navigationssmartphone am Motorradlenker war leerglutscht, das Ladekabel ließ sich in der Hektik am Vormittag nicht finden, wir fuhren auf einer Straße auf welcher wir nicht sein wollten und eigentlich war die Grenze nur 30 km weit weg. So zu mindestens der letzte Stand, bevor die elektronische Navigation versagte. Kurz gesagt: Wir hatten  uns total verfahren. Wer dachte denn daran, dass Nepal so schwer zu finden war. Der Verkehr tat mal wieder sein übriges dazu, um uns auf dieser Irrfahrt vollends zu zermürben. Siehe unseren Bericht:  "Schwimmen im Haifischbecken bzw. Motorradfahren am unteren Ende der Nahrungskette“
 
Zum ersten Mal hatten wir die grundlegende Regel, wie man einem Inder  eine Frage stellt missachtet (gilt übrigens auch für viele andere asiatische Nationen).
 
„Hey Mister, ist dies die Richtung zur nepalesischen Grenze nach Mahendranagar?“
 
Dabei zeigten wir bereits mit der Hand in die Richtung, in welche wir vermuteten es sei die Richtige....
 
Ein fataler Fehler.
 
Wir lagen mit unserer Annahme nämlich um 180 Grad falsch. Die Inder die wir fragten wussten natürlich auch nicht in welche Richtung die Grenze lag. Sagten dies aber nicht, sondern schlossen sich daraufhin, mit ihren wohl einzigartigen “achtenvollziehenden Kopfwackelnickbewegungen“, sowie wirklich nur sie es können, einfach unserer Meinung an. Mit dem Kopf eine Acht zu vollziehen heisst nämlich “ja“. Das ist erstmal für den Ausländer sehr verwirrend. Für uns sah das am Anfang unserer Indien Zeit immer wie "Nein“ aus und hatte uns oft verwirrt. Wir fuhren also weiter in die falsche Richtung. Wie man uns kennt, war unser Zeitplan ohne Verfahren auf "just in time" ausgelegt, was die Situation nicht entspannter werden ließ.
 
Niemals, aber auch niemals liebe Leser sei deshalb an dieser Stelle erwähnt, sollte man bei solchen Fragen in Indien schon selber in die Richtung zeigen oder gar die vermeintliche Antwort vorgeben. Denn dann schließt sich der Inder einfach deiner Meinung an, auch wenn er keinen blassen Schimmer hat wovon du überhaupt sprichst.  Sie wollen einfach nicht ihr Gesicht verlieren, besonders wenn Sie Fremden nicht weiter helfen können.
 
Ich könnte auch nickend fragen: „Geht´s hier zum Mars?“
 
Und man würde dies direkt bejahen. Nicht das wir diese Regel nicht kannten, aber an diesem Tag hatten wir irgendwie überhaupt kein glückliches Händchen und vergaßen in der Hektik die kulturellen Gegebenheiten. Wir fragten ja nicht nach einer kleinen Pension oder einem Laden, sondern nach einer in unseren Augen allen dort Lebenden bekannten Grenze ihres Nachbarstaates! Selbst 5 km vor der Grenze schickten uns die "Wackelinder“ wieder in die entgegensetzte Richtung zurück.
Woher soll man auch wissen was Nepal bedeuten kann? Ich versuchte es nochmal deutlicher auszusprechen und mich gebührend zum Affen zu machen:„Nepaaaaaaaallll???"  zuckte dabei mit den Achseln, machte ein fragendes Gesicht und schaute in die belustigten Gesichter meiner Gegenüber, aber auch das half alles nichts.
Manchmal will anscheinend überhaupt keiner irgendwas verstehen oder wir unterschätzten die Transferleistung  dieser Frage einfach enorm. -Incredible INDIA!!! soviel war uns schon lange klar. Wir verloren also knapp vor dem Exit nochmals sehr wertvolle Zeit und die Schließung rückte unaufhaltsam näher.
 
In vielen Ländern dieser Welt ist dies nicht ein so großes Problem das Visa einen gewissen Zeitraum zu überziehen. Normalerweise zahlt man eine kleine Gebühr pro überzogenem Tag oder kann das Visa vor Ort im Land verlängern. Nicht so in Indien. Hier geht nichts von beiden. Hier sind sie dann plötzlich sehr kleinlich, denn eine Verlängerung im Land ist ausgeschlossen und bei Überschreitung des Ausreisedatums wird einem eine weitere Einreise nach Indien manchmal verweigert. Das wollten wir tunlichst vermeiden denn wir mussten nach Nepal auf unserem Weg nach Osten auf dem Landweg wieder nach Indien hinein.
 
Kurz vor Grenzschließung am späten Nachmittag war die Schnitzeljagd dann doch noch erfolgreich vollendet. Im indischen Grenzdörfchen Banbasa fanden wir tatsächlich die Brücke über den Sarda Fluss, welche uns den Weg nach Nepal/Mahendranagar freigab. Ein Brückenwärter kam von der anderen Seite der Straße gelaufen, um uns die großen Tore zu öffnen. Wir passten halt so gerade nicht mit unseren breiten Koffern durch die Durchgangstür wie der restliche motorisierte Kleinkraftverkehr.
 
Endlich, wir hatten den Grenzübergang  nach Nepal gefunden!
 
Nach der erfolgreichen Ausreise aus Indien füllten wir dann unsere Grenzdokumente aus, Corinna erklärte den nepalesischen Zollbeamten wo und wie ein Carnet de Passage für die Motorräder überhaupt zu stempeln sei. Der Grenzer schaute dabei zu wie ein kleiner Schuljunge gebannt zu und schien das  zum ersten Mal zu machen. Wir waren dagegen nur erleichtert. Endlich begann ein neuer Abschnitt unserer Reise. Das konnte man spüren. Deshalb füllten wir die Dokumente auch sehr gerne, bis auf Ihre Unterschrift natürlich, für Sie selber aus.
"Geht´s hier zum Mars oder
                  der Sturm vor der Ruhe!"
 
                               
            
Nepal   
© www.losgezogen.de
„Schenke deinen Träumen stets ein offenes Ohr.
Sie sind die Tür ewiger Weisheit“
 
~Indische Weisheit
Steckbrief
Nepal
 
Land:
Nepal befindet sich in Südasien und erstreckt sich vom 26. bis 30. nördlichen Breiten- und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad und umfasst eine Fläche von 147.181 Quadratkilometer. Nepal liegt zwischen Tibet im Norden und Indien im Süden.(Bevölkerungsdichte 180 Einwohner pro km² )
 
Einwohner:
26.494.504
(Stand: Nov 2012)
 
Hauptstadt:
Kathmandu
 
Sprache:
Nepalesisch
 
Währung:
Nepalesische Rupie (NPR)
Derzeitiger Wechselkurs:
1 € = 112 NPR
 
Gefahrene Kilometer:
Motorrad: km
Bus:  km
Jeep: 8 km
Gewandert: 118 km
Gesamtkilometer :   km
 
Zeitraum:
28.04.2014- 23.05.2015
23.01.2015 - 15.02.2015 ..867 km
22 Tage
 
Täglicher km Durchschnitt:
(Auch Ruhetage und Wandertage sind inbegriffen)
39,8 km/Tag
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Letztes Update: 09.03.2017
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