24. Mai 2017
Melbourne
Australien / Victoria
Von der Wüste zurück ans Meer
 
Nach soviel rotem Sand, Geradeausfahrt und Hitze, sollte es nun mal wieder blaue Küste, kurvig und kühl sein. Überall sammelten sich inzwischen Vogelschwärme und zogen ab nach Norden, aber wir fuhren weiter in die Kälte nach Süden. Wir sind doch Deutsche, da macht uns nasskaltes Wetter (auch nachts im Zelt) doch gar nichts aus… Wirklich ?
 
"Bikers Dream" in Verkörperung der Great Ocean Road stand, trotz des aufkommendem Winter und dem unbeständig werdenden Wetter, noch ganz oben auf der Wunschliste. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Mystische schnell ziehende Wolkenformationen und Sonne Regen-Mix lieferten uns ein Panorama, das sich permanent änderte. Die Küste war rau und spektakulär, sowohl auf den Moppeds als auch später aus der Luft mit dem Gleitschirm. Danke Tim, dass du uns mal wieder mit dem Flugvirus re- infiziert hast!
 
Wow, wir hatten mal wieder eine fantastische Zeit. Ein großartiger Abschnitt in Australien mit tollen Menschen. Mal wieder kurz durchatmen und die menschlichen Batterien mit neuem Input aufladen tat gut. Durch die Straßen von Melbourne mit einem Kaffee in der Hand schlendern und sich auf den kommenden nächsten Abschnitt zu freuen, war genau das was wir brauchten. Danke dafür auch vor Ort an Cliff. Nun geht es in den nächster Zeit über die australischen „Alpen" in Richtung Sydney…Ob wir wohl noch Schnee in Australien finden werden?
 
Nach den Strapazen der Vergangenheit klingen die Motoren beider Maschinen inzwischen alt, krank und schwach. Wir hoffen mit 1 verbleibendem Rastpunkt (Tim) auf dem Steuerkettenspanner und ein paar anderen kleinen Problemchen die Ostküste zu erreichen.
 
P.S: Sind wir immer noch die Deutschen? Gerade können wir das nicht glauben.... wohl weil wir inzwischen schon weit vor jedem Ozzie die warme Jacke anziehen, bevor dieser noch nicht mal darüber nachgedacht hat. #zulangeindentropen
03. Juli 2017
Sydney
Australien / NSW
Endlich sind wir an der Ostküste!
 
Nun da waren wir doch mal wieder ein wenig sehr faul, bezüglich Updates in letzter Zeit… Aber, bevor wir endgültig das letzte Kapitel unserer Reise einleiten, hatte der rote Kontinent mit der „Great Alpine Road“ noch etwas ordentliches in der Hinterhand,
um diesmal die höchsten Bedürfnisse des kurvenliebenden Motorradfahrers zu befriedigen. So bekamen wir letztendlich all die alpinen Kurven und Kehren im “MEGA - Komplettpaket“ in den Weg gelegt, von welchem wir nun schon nicht mehr geglaubt hatten, das so was in Australien überhaupt vorhanden wäre…
 
Wir prügelten die brökeligen Ténéré`s über die “Berge“ und einen Tag bevor der erste Schnee kommen sollte, entkamen wir über den letzten Pass der Great Dividing Range herunter nach Jindabyne. Brrr, es war schon richtig kalt. Huch! Einige Tage später fuhren wir durch einen riesigen großen Park, der zur gleichen Zeit Australiens Hauptstadt mit dem Namen Canberra war.
 
Von nun an schien es wirklich so, als wenn die Motorradgötter uns zum Schluss noch einmal so richtig auf die Probe stellen wollten. Alles fing an mit der Tatsache, dass Tims Motor nicht mehr so einfach ansprang. Weder mit E- noch mit Kickstarter, liess sich da noch etwas bequem zum Leben erwecken…
 
Wohl auf Grund einer defekten Anlasser Freilauf Kupplung sollten die nächsten paar tausend Kilometer dann wohl noch ein wenig herausfordernder sein. Die Stadtbesichtigung in dem "großen Park" verkam zu einem kurzen Anhalten, Laufen und „klick“ Foto machen und ab zurück aufs Töff, weil niemand wirklich den Motor abschalten wollte…
 
Also, mal besser möglichst Berg runter parken, wurde zur Devise. Lilly hatte nun auch noch zusätzlich eine tote Batterie… Murphys Gesetz…Mal wieder…
Anderenfalls hätten wir das “Anschiebefitnessprogramm“ mit fast 300 kg+ schweren Motorrädern nun jedes Mal gehabt… Trotzdem hätte es für uns nicht viel Sinn gemacht, dass Problem für die verbleibende Zeit zu lösen, da der Arbeitsaufwand, die Kohle und die Stunden in keinem Verhältnis zum Nutzen gestanden hätten. So kämpften wir uns eher mühsam weiter.
 
Später in Sydney, wo wir eine gute Woche bei einem freundlichen Pärchen in einem richtigen warmen Haus verbrachten, statt im kalten, nassen Wald zu kampieren, was wir ja eh schon die ganzen Wochen zuvor gemacht hatten, genossen wir mal wieder einfachste Dinge. Wunderbar! Wenn es ansonsten keine Erkenntnis, dieser episch langen Reise geben würde, dann doch zumindest, dass Häuser wirklich ihren berechtigten Zweck erfüllen. (-;
 
Die Sydney Harbour Brücke und das Opern Haus... Sie sind sicherlich die Sahnestücke dieser australischen Metropole, aber zusätzlich fanden wir noch einen Motorradschrottplatz, wo wir eine passende Batterie für 25 Dollar und weitere Teile erstanden. Yihaaa! Was für eine Stadt!
 
Wir machten eine erfolgreiche Testtage um die Blue Mountains und dann trieb uns die Sehnsucht nach Wärme auf dem langweiligen Pacific Highway weiter nach Norden… Später waren der Fuss-Schalthebel samt Schaft von beiden Motorrädern soweit ausgelutscht, das selbst einfaches Schalten zu einer richtigen Mission wurde.
Mit einigen MacGuyver Techniken blieben wir aber weiter im Rennen und machten noch einige Abzweige für spannendere Strecken. Nimbin, Byron Bay, Mullumbimby... Jedes Land der Welt scheint seinen Platz für alternative Lebenspflanzen zu haben... Wir campten eine Weile hier und da, bis uns der Regen in Richtung Gold Küste und später nach Brisbane davon wusch.
 
Hier sind wir nun, an der Ost Küste von Australien, wo wir immer sein wollten und wo wir Jahre zuvor nie geglaubt hatten, dass wir eine Chance hätten es zu erreichen.
 
Die Kombination von wilden Träumen, Mut und vielen wunderbaren Menschen (ohne die es sicher nicht möglich gewesen wäre) macht dies wohl zu einer erfolgreichen Motorradreise.
20.August 2017
Brisbane
Australien / SA
Auf Wiedersehen Tim & Lilly! Auf Wiedersehen Australien!!!
 
Ganz zum Schluss musste diese Verwandlung von einem Motorradreisenden zu einem normalen Fußgänger schnell vollzogen werden. Nachdem wir in das nächste Kapitel geschickt wurden, gab es in unseren Köpfen kein Platz für ein vollständiges Update. Sorry, das Facebook mal wieder spät davon erfährt... (-;
 
Die Verpackung, die Kiste und die Auslieferung in den Hafen von Brisbane wurden in einem wirklich ereignisreichen Tagesmarathon durchgezogen, weil zu viel Tränen bei zu viel Zeit zum nachdenken auch nichts gebracht hätten! So haben wir es diesmal wie effiziente Roboter hinter uns gebracht und verabschiedeten uns von Tim & Lilly, den härtesten Teammitgliedern auf unserer Reise. Es bedeutete auch für uns, dass ein Kapitel in unserem Leben nun geschlossen werden würde. So viele bemerkenswerte Erinnerungen, Abenteuer und die Funktion als Herzensöffner zu vielen verschiedenen Menschen in allen Arten von Kulturen sind direkt mit diesen alten Motorrädern verbunden...
 
Nachdem wir sie auf ihre lange Reise zurück nach Hause geschickt haben, fuhren wir die Küste hoch nach Nord-Queensland, um auf andere Gedanken zu kommen. Mit dem Luxus eines Campingwagen und Corinnas Mutter an der Seite, die uns dort besucht hat, sahen wir jetzt alles aus einer etwas anderen Perspektive und fuhren mal eben noch schlappe 4.500 km (so ist das nun mal in Australien (-;...) Eine von ihnen war das wunderbare Laura Dancefestival, das uns am Ende unseres Aufenthaltes ein Stück Frieden mit der Kultur der Aboriginee gab. Nachdem wir während unserer Fahrt durch das Land auch so viel Straucheln um ihre Identität gesehen hatten. Wir hatten eine schöne Zeit an der Ostküste und zeigten ihr die springenden Buckelwale, ein bisschen Buscherlebnis und ein paar gute letzte Wochen in Australien, bevor wir nach Neuseeland flogen.
 
In unserem 11 Monate in diesem riesigen, erstaunlichen Land fuhren wir 23.000 km und das war schon viel mehr, als wir erwartet hatten, aus diesen alten Mopeds noch herauszubekommen. Wenn wir an diese Menge an atemberaubender Landschaft und wunderbaren Menschen zurückdenken, sind wir ziemlich sicher, dass wir uns eines Tages wieder sehen werden. Herzlichen Dank Australien für die tolle Zeit und dass wir unsere Erfahrung auf diesem farbenfrohen Kontinent machen konnten, der natürlich viel mehr war als nur rote Erde... (-; Wir bedanken uns bei all unseren australischen Freunden und Menschen, die uns in welcher Art und Weise auch immer unterstützt haben und uns „den Deutschen“ den wahren australischen Lebensstil beibrachten. Wir waren noch nie in einem westlichen Land mit so viel Unterstützung von wildfremden Leuten und deren purer Begeisterung von der menschlichen Seite und so wurde es wirklich nie langweilig.
 
Wir werden nun unsere Verwandlung mit der noch laufenden Reise durch Neuseeland und unseren letzten Eindrücken hier drüben fortsetzen, bevor wir nächste Woche wieder nach Deutschland zurückkehren werden, für ein neues Kapitel und den großen, langen Umweg über das "normale Leben" …
 
Danke Australien!
201320142015201620172018 
11. März 2017
Leonora
Australien / WA
KANNST DU UNS FINDEN? Versteckter Zeltplatz im Wald...... Normalerweise ruhen auf diesem Stein die Kängurus, aber in dieser Zeit war es unser perfekter Ruhefelsen nach einem langen Moppedtag.
24. März 2017
Laverton Shire
Australien / WA
Wir stecken fest, im Schlamm und im Zelt seit Tagen ..... Hitze und viel Sonne sollte uns im Landesinneren erwarten, aber wir haben in den letzten 48 Stunden nur konstanten unglaublich starken Regen gehabt ...
 
Auf Grund der Tatsache das die "Great Central Road" unter diesen
Wetterbedingungen geschlossen ist, warten wir in unserem Busch Camp auf besseres Wetter ..... Zum Glück hält unser Zelt dem Regen stand (wir nennen es den Super Dome), der Innenraum ist noch trocken, wir haben genug Vorräte und genug Trinkwasser draußen, um das Unwetter zu überstehen. Wir halten die Daumen gedrückt, dass es morgen wieder trockener wird, so dass wir vielleicht übermorgen endlich nach Alice Springs weiter fahren können ..
27. März 2017
Laverton Shire
Australien / WA
Wir sind raus aus Laverton....Endlich, nach 4 Tagen des Wartens! Die Great Central Road" ist wieder geöffnet seit heute Montag morgen 9 Uhr.  Wir hatten bereits unsere Motorradabenteuer bevor es nun überhaupt richtig losgeht... Wir hätten fast unsere Moppeds in einem Überflutungsgebiet
ertränkt, wo wir allerdings gerade noch rauskamen, bevor es zu spät gewesen wäre und auch sonst so einige Buschreparaturen. Wir berichten später! Wir sind nun auf der längsten Abkürzung in Australien von West nach Ost.... Haha
Ihr hört von Uns
01. Mai 2017
Cape Jaffa
Australien / SA
5.000 km Umweg ins "rote Herz" von Australien...!!
 
Wir waren mal kurz weg und sind nun wieder da. Nur mal eben ein paar tausend Kilometer mehr wie der Australier so schön zu sagen pflegt oder um es in Dimensionen von uns Europäern zu sagen: Einfach mal eben die Strecke vom Norwegen bis runter nach Spanien mit ein paar Ländern dazwischen zusätzlich fahren, um "die Mitte" zu sehen. Weit über 50% davon auf unbefestigter Schotter oder Sandpiste. All das sollte es nun noch ein letztes Mal sein, um den finalen, sandigen, staubigen, heißen Outback Eindruck auf dem Motorrad zu manifestieren.
Von Westen kommend über die Great Central Road 1.500 km durch die Halbwüste mit viel Staub, Schotter und relativ wenig Erhebungen ist es ein unvergessliches Gefühl, wenn man am Horizont die roten Felsformationen der Kata Tjuta und des Ulurus auftauchen sieht. Diese sich auch noch wirklich erfahren hat.
Der "Rock“ wie ihn die Australier liebevoll nennen, ist der heiligste Ort der Aborigines und liegt nahezu im Zentrum von Australien.  Er ist ein aus Sandstein bestehender Inselberg, der durch seine Eisenanteile im Sonnenauf- oder -untergangslicht spektakulär rot erscheint, was ihm den Namen "Herz von Australien" verleiht. Aber damit war es noch nicht genug. Es ging nun über den „Red Center Way“ hinauf zu den Mac Donall Ranges, vorbei am Kings Canyon und mit einer 8 stündigen Wanderung auf dem viert höchsten Berg vom Northern Territory. Mount Sonder, welch ein fantastischer Ausblick…! Aber noch hatten wir nicht genug von den Offroad Tracks und so führte unser Weg nach Süden entlang des Finkeracetracks durch die Ausläufer der Simpson Wüste und forderte Mensch und Maschine mit dem vielen Sand noch einmal so richtig heraus. Brrrrrappp … da überholte uns schon schon wieder ein Motocrossfahrer, auf der parallel Rennstrecke, mit seiner leichten KTM und seinem flatternden Hemdchen, der für das Finke Race in zwei Monaten trainierte. Wie gerne hätten wir unsere Koffer und all unser Gepäck an die Seite gestellt :-) Vielleicht beim nächsten mal... Weiter folgten wir der Old Ghan Zugstrecke entlang der Quellen nach Süden und kamen dabei an dem Dorf vorbei welches am weitesten von allen australischen Stränden entfernt ist und dem geografischen Mittelpunkt dieses Kontinentes, welcher ziemlich abseits der Touristen Pfade hinter Finke liegt. Die Dalhousie Springs mit ihrem 40 Grad warmen Wasser luden zum Bad ein, und halfen die Verspannungen unserer müden Muskeln etwas zu lindern. Sogar bei Nacht, bevor wir auf den Oodnadatta Track vorbei am heißesten und trockensten Ort Australiens über die Flinders Ranges bis nach Port Augusta fuhren. Nach all diesen Tracks und dem herausfordernden Offroad- Abenteuern. mussten wir wieder so einige Sachen reparieren und warten. Lilly´s "Fake China gummi Ansaugstutzen" von ebay - was wir beim Kauf nicht realisierten- hielten nur ein paar tausend Kilometer und brachen kurz vor Adelaide auseinander. Verdammt! Lilly stotterte sich noch bis in die Stadt. Deshalb nennen wir es das „Wunder von Adelaide“ als wir die Originalen just in der Garage unsere Gastfreunde an einem alten XT600 Motor fanden, der wohl schon Jahren im Schuppen lag, wo wir die Reparaturen absolvierten. Anscheinen wartete er wohl nur auf uns, die Deutschen und wir brauchten sie nur abzuschrauben. "Wie geht so was?" fragen wir uns öfter auf dieser Reise. Wir müssen nicht extra erwähnen, dass wir bisher keine XT unseres Alters in ganz Australien gesehen haben… Es wird wohl im ganzen Land nur ein paar davon geben… und wir übernachten dann bei genau denen unter 23 Millionen Einwohnern und auch noch zum richtigen Zeitpunkt. Also manchmal stimmt unser Timing wirklich exakt… Wir hätten LOTTO an diesem Tag spielen sollen, denken wir so im Nachhinein. Danke auf jeden Fall für die Hilfe Adam&Adonica! Nun sind wir schon hinter Adelaide und fahren weiter in Richtung Great Ocean Road und mussten nach dieser Anstrengung auch noch ein paar Tage unsere Motorräder in Stand setzten. Einerseits gibt es nun entlang der Küste viel mehr Zivilisation mit den bekannten Annehmlichkeiten, aber andererseits vermissen wir den Outback schon jetzt. Das wilde Northern Territory, das riesige WA. Wir vermissen die Weite und die „gefühlte“ Unendlichkeit die wir erleben durften. Nun wird in Richtung Ostküste alles zivilisierter, gesitteter, bevölkerter und einfach voller. Ach so, die Temperaturen vermissen wir natürlich auch schon... Ein neues Kapitel in Australien hat für uns begonnen.
05. April 2017
Uluru- Kata Tjuta Nationalpark
Australien / NT
 
Über 1200 km off-road durch den relativ flachen, abgeschiedenen Outback und dann kommen plötzlich Katja Tjuta und Uluru / Ayers Rock in Sicht. WOW! Glücklich diesen sandigen "Umweg" in die Mitte genommen zu haben.
© www.losgezogen.de
08. März 2017
Bremer Bay
Australien / WA
Leben wie ein Aussie, Tage im Südwesten!!
 
Baum Giganten, beeindruckende Strände, Kletterwände oder Karri bäume, Weinanbaugebiete, fischen weit draussen in der Südsee mit einem ordentlichen Boot, Krabbenfangen, Schafe scheeren und Kayak fahren in gut temperierter Umgebung. Das bedeutete für uns Deutsche wohl Tage im Paradies. Für den sesshaften Aussie allerdings wohl einfach ein ganz normaler Tag im Südwesten. Wir genossen wirklich unsere wiedergewonnene Bikerfreiheit in einem wunderschönen Flecken von Australien, nachdem wir so lange in Perth festhingen und wie ein Fisch auf dem Trockenen saßen. Großer Dank geht diesmal an Ros und Graham, die jeden Tag eine neue Idee hatten, was man hier noch “so eben um die Ecke“ den “Ahnungslosen“ zeigen kann und wie es sich hier wirklich leben lässt ;-). Wir bleiben nun noch ein paar Tage, bevor wir letztendlich wirklich Fortschritt nach Osten erzielen werden. Obwohl, es noch einmal spannend werden wird… Wir fahren natürlich mal wieder nicht direkt nach Osten. Nicht unser Stil! Lasst euch also überraschen … Es soll noch mal so richtig heiß werden…… Wir halten euch auf dem Laufenden!
12. Februar 2017
Perth
Australien / WA
Was Dir niemand vorher erzählt, wenn du um die Welt mit einem alten Motorrad fährst.
 
Wenn man eine Menge Schrott produziert, dann muss irgendwann auch eine Menge Schrott repariert werden- Mit unserer Entscheidung nun wirklich noch zur Ostküste rüber zu
machen, blieb uns allerdings nichts anderes übrig als nicht nur unsere eigenen Wunden zu lecken, sondern auch Tim und Lilly wieder neu zu reparieren. Argg.... Wir wälzten also nochmal - virtuell natürlich - den heiligen Kedo Online- Ersatzteilkatalog, stellten alles zusammen und liessen es uns, mit vielen anderen Ersatzteilen und Ausrüstungsgegenständen per Express in 5 Tagen nach Perth senden. Zudem konnten wir Mitas für unsere Reise begeistern, welche uns neue Mitas E07 Reifen für beide unserer Schätzchen sponserten. Soviele Kilometer legten wir jetzt schon auf diesen unglaublich langlebigen Sohlen zurück. Für uns Overlander der perfekte langlebige Reifen für einen vernünftigen Kurs. Wir können es nun weiter zur Ostküste schaffen. Zugegeben, ein Motorrad (vor allem ein Altes…) benötigt im Durchschnitt zudem viel mehr Wartung als ein Auto, weil es nicht für die Laufleistung ausgelegt ist. Wenn Reifen bei einem Auto 80.000 km halten, dann kann man bei einem Mopped schon mit 20.000 km sehr zufrieden sein. Ein Ölwechsel steht bei einem alten Einzylindermotorrad schon nach 6.000 km an. Bei einem Auto kann das locker das 3-5 fache sein. All das bedeutet eine Menge mehr Arbeit, vor allem wenn man sich in Australien bewegt, wo man das ziemlich schnell zusammenfährt. Mit unserer Ankunft in Perth schaute uns von jedem Teil unserer Bikes unsere Fahrsünden, Misshandlungen und Verschleiss der zurücklegenden Monate an. Es gab soviel zu tun. Also hier nun für Interessierte einmal eine Liste all der Dinge die nach 10.000 km in Australien mit der ein oder anderen Off-Road Einlage definitiv fällig waren:
• Aller Anfang beginnt mit einer gründlichen Reinigung unserer Bikes….. (sonst siehste nix)
• Das erste grosse Ding, war der gebrochenen Rahmen von Lilly. Dieser wurde beim Schweissen an den entscheidenden Stellen verstärkt. Natürlich gab es nicht nur eine Stelle die gebrochen war, so wie ihr es im letzten Post gelesen habt, sondern, dank deutscher Effizienz, mindestens an 5 Stellen….;-) Großer Dank geht an Mike für diese außerordentlichen Schweißkünste, Werkzeug und Hilfe…… Ich glaub er wusste nicht wirklich, worauf er sich da bei uns Chaoten einließ, als wir aufschlugen. Aber Lilly hat wieder heile Knochen und hat sogar Verstärkungen im Rahmen….! Wahnsinn!
• Ölwechsel für Tim und Lilly
• Neue Mitas Reifen vorne (E07 Dakar 90/90 - 21) und Hinten (E07 Dakar 130/80 - 18) für Tim und Lilly
• Felegenband neu (Tim)
• Kette neu. Wechsel von DID 520 auf 525 (zugfestester und breiter = hält länger?) mit Kettenritzel vorne und Kettenblatt hinten (Tim)
• Neues Ritzel vorne und Kettenblatt hinten (Lilly)
• Benzinhahndichtungen erneuert (Tim und Lilly) und Siebe bei Tim neu befestigt
• Luftfilter gereinigt und neu mit Öl eingewalzt (Tim und Lilly)
• Vergaser gewechselt von Tim zu Lilly zum Test wegen Startproblemen und dann so gelassen. Leider kein großer Unterschied.
• Lichtmaschine neu eingebaut und verdrahtet (Tim). Tims Startprobleme traten wieder verstärkt auf, so dass wir dem Problem auf den Grund gehen mussten. Unsere ebay Ersatzlima, die leider die gleiche wie vorher ist und die wir seit 40.000 km!!! mit uns rumfahren, kam nun doch noch zum Einsatz ;-) Mal schauen, ob es einen Unterschied macht und nicht die Fertigung einfach zu schlecht ist.
• Stecker, Kabel neu gekcrimpt oder Verbindungen gelötet
• Ansaugstutzen erneuert (Lilly)
• Beheizbare Handgriffe sind bei Lilly neu selbstverschweissendem Klebeband neu gewickelt, weil sie so abgegriffen waren, dass schon blanke Heizdrähte zu sehen waren • Blinker vorne und Hinten erneuert (Tim)
• Diverse Benzinschläuche ersetzt (Tim und Lilly)
• Überlaufsschlauch Öltank ersetzt (Tim)
• Verschiedenste Schrauben an der Kofferbesfestigung erneuert (Tim)
• Rücklicht erneuert (Tim)
• Bremsrücklichtschlater erneuert (Tim)
• Zahnloser Fußschalthebel erneuert (Lilly)
• Ruckdämpfer Hinterrad getauscht (Lilly) gebrochene Speichen Hinterrad (Tim) ersetzt und am Vorderreifen (Lilly)
• Entfernen von abgebrochenem Schlüssel aus dem Lenkerschloss (Tim) …
 
Gefühlte duzend andere Kleinigkeiten dazu: Losgezogen Schriftzug erneuert, Kofferkanten aus alten Schläuchen erneuert (Tim), Motorradklamotten und andere Sachen mit Nähmaschine genäht etc. Zusätzlich verbrachten wir wieder fast 2 Tage im Department of Transport und beim Vehicle Check. Keiner hatte eine Ahnung wie das zu bewerkstelligen sei mit diesen ausländischen Motorrädern. Aber letztendlich kriegten wir sie dann doch in Westaustralien registriert, was viel billiger ist als im Northern Territory. Wie gut das wir mal wieder ein echtes Zuhause, weit weg vom eigentlichen Zuhause, gefunden haben, wo wir all diese Reparaturen und Erledigungen durchführen konnten. Ein großes Dankeschön an Renee für die schöne und großartige, lange Zeit in Warnbroo /Perth. Wir werden es vermissen! Danke an Nic und Ike, die uns jetzt kurz vor unserer Abfahrt noch einmal beherbergen, bevor es wirklich weitergeht. Ohne all diese tollen Menschen wäre eine solche Reise sicher nicht die gleiche gewesen. Nun gehts aber endlich weiter. Wir freuen uns jetzt schon auf die kommenden Abenteuer in Richtung Osten….. !
08. Januar  2017
Perth
Australien / WA
10.000 km Australien.
- Schönheit vs Realität -
 
Manchmal produziert man echt viel Schrott auf einer Motorrad-Weltreise.
 
Wahnsinn! Nun sind wir endlich in Perth und gleichzeitig schon fast 10.000 km in Australien unterwegs.
Wir haben einen großen Teil von Westaustralien erfahren -doppeldeutig, dabei eine unglaubliche Landschaft und tolle Menschen erleben dürfen, aber wiedermal ist gleichzeitig so vieles Schrott! Der Weg an der Westküste hinunter war eine absolute Materialschlacht und ziemlich hart erkämpft. Klar, alles war darauf ausgelegt irgendwie Perth zu erreichen und dort zu entscheiden, ob und wie es weitergehen kann. Das wir aber so knapp am Limit waren, wurde uns erst unterwegs klar. Spitz auf Knopf zu kalkulieren ist in Australien generell nicht ratsam. Hier mal eben 500 km Umweg, um einen weiteren Nationalpark zu sehen, sind in OZ absolut nicht der Rede wert. Das kann aber für alte Motorräder, mit soviel Gepäck, der letzte Sargnagel zum totalen Zusammenbruch sein... Ein Rahmen brach mehrfach, Kettenritzel vorne und hinten wurden zahnlos, eine Kette längte sich bis zum Maximum und wir fuhren am Ende wieder wörtlich auf dem Zahnfleisch, bzw. auf dem Motorradschlauch… um nur einige Sachen aufzuzählen. Kein Tag verging, ohne das nicht irgendwas zerbrach oder zumindest verloren ging. Es war neben der Schönheit der Landschaft, echt der Wurm drin. Irgendwie bastelten wir uns trotzdem mit unserer angesammelten Buschmechanikererfahrung und vielen Notlösungen zum selbstgesteckten primären Ziel unserer Australientour. Perth! Es war zwischendurch mal so heiß, dass selbst die Nadel unseres analogen Thermometer durch den Begrenzer wollte und abbrach. Wir wollten definitiv nach Süden! In den Teil von Australien wo behauptet wurde, dass man nicht schon am Morgen im eigenen Schweiß und mit einem Schädel wie nach einer durchzechten Nacht aufwachen würde. Kühle Nächte, auch im Sommer? Gibt es hier wirklich so was, fragten wir uns. Das wäre definitiv mal Neuland! Deshalb fuhren und fuhren wir... Nahmen alles auf dem Weg hinunter zur einsamsten Grosstadt der Welt - Adelaide, nächste Großstadt, ist auf direktem Weg fast 2.500 km von Perth entfernt - noch mit und lecken seit dem unsere Wunden... Wir waren kurz am zweifeln, ob wir mal wieder eine Reparaturschlacht schlagen wollten. Ob wir nicht vielleicht besser die alten Mopeds in eine Kiste packen sollten und dann ganz schnell, ganz weit zurück verschiffen sollten, kam uns in einem schwachen Moment in den Sinn. Das sind die Momente die keiner sieht, neben den schönen Bildern und den wilden Geschichten. Haben wir aber dafür eigentlich so lange in Osttimor geputzt? Ohne die Ostküste? Nee, ganz sicher nicht! Deshalb und mit fast zwei Wochen Abstand zu den alten Gäulen (über Weihnachten und Neujahr), luxuriöser Hauspause (Danke Renee dafür!) und den neuen Vorsätzen für 2017 geht es doch weiter in Richtung Ostküste. Erstmal heisst es jedoch: Ironie an. Yuppie, endlich wieder Schrauben! Ironie aus.
 
„A good traveller has no fixed plans, and is not intent on arriving."
 
Lao Tzu
Impressionen
2016
News
Länder 2017
Weiter zur Fotogallery Asien
Weiter zur Fotogallery Europa
Aktuelle Bilder:
News 2017....
 
Fragt ihr Euch wo wir gerade stecken? Dann seit ihr hier genau richtig. Hier erfahrt ihr immer das neuste.
News   Länderinformationen  Reiseberichte    Artikel     Gallery   Route 
Indonesien / Java:
24.08. 2015
 
Brummelnder Vulkan Bromo, Touristenströme [...]
Nepal:
17.01.2016
 
"Wissensdurstige, funkelnde Kinderaugen!"Ein Blick ins Klassenzimmer [...]
Nepal:
16.12.2015
 
Die Relativität der Zeit auf dem Annapurna Trek
„Bitte leise laufen!“ [...]
Nepal:
24.08. 2015
 
Geht´s hier zum Mars oder der Sturm vor der Ruhe. [...]
Indien:
15.06.2015
 
Varanasi - Riechen, Schmecken, Hören und Sehen einmal anders - inmitten des heiligen Wahnsinns
Indien:
16.04.2015
 
Schwimmen im Haifischbecken bzw. Motorradfahren am unteren Ende der Nahrungskette
Pakistan/
KKH:
25.03.2015
 
Auf in den Karakorum
Pakistan/Lahore:
 
14.08.2014
 
Pakistan ein Land der Extreme, zwischen grandioser Hochzeit, Zollchaos und [...]
Pakistan/
Belutschistan:
17.05. 2014
 
Pakistan a Hard Country
oder Area is not clear!
Mazedonien:
17.08. 2013
 
Das Meer am See
Griechenland:
01.09. 2013
 
Mutige Mönche + keine Kupplung
Georgien:
20.10. 2013
 
Murphys Gesetz, Chacha + 10.000km
Iran / Persien:
31.01. 2014
 
Wir sind Millionär in 1001 Nacht!
Türkei:
25.10. 2013
 
Tee Tee Tee + türkische Hochzeit
Reiseberichte
Profil
Kontakt
Partner
Presse
Impressum
....... die Welt zu erkunden!!
Instagram
Name
E-Mail
Newsletter abonieren
Teile diesen Beitrag
Besuch uns auf Facebook
Google Translator

Amazon
Amazon
Falls euch unsere Artikel und Bilder auf der Webseite gefallen oder ihr einfach nur denkt, die Beiden (bzw. vier) sehen mal wieder ziemlich müde aus und könnten ruhig mal wieder ein richtiges Bett oder ein paar Liter frisches Motoröl gebrauchen, so könnt ihr uns ganz einfach und kostenlos hier unterstützen. Erledigt doch einfach eure nächste Bestellung über diesen
 

Vielen Dank dafür und weiterhin viel Spass beim Mitreisen auf unserer Seite.
Letztes Update: 09.03.2017
Name
E-Mail
Newsletter abonieren:
Teile diesen Beitrag
Reise dauerhaft mit uns
© 2013-2017 losgezogen.de. Alle Rechte vorbehalten.
Multicounter.de