In der hier zum Schluss nur noch kurz zusammengefassten Strecke erlebten wir noch so einige kleine Abenteuer und Anekdötchen, die aber wohl eher "buchformatkompatibel" sind. Daher nur noch kurz. Es gibt trotz allem immer etwas zu feiern. Wir sind nun mehr als 10.000km unterwegs!!! Vieles davon auf sehr schlechten Straßen. Ich glaube das es vom Materialverschleiss eher einigen 10.000 „Deutschlandkilometern“ entspricht. Der Verschleiss besonders auf so einer Offroadtour ist schon sehr, sehr viel größer als auf normalem Asphalt. Zwischendurch sprang mehrfach Lillys Kette über und auch öfters mal ab. In der Schlammschlacht war der Verschleiß wohl mangels Schmierung und qualitativ minderwertiger Kette, übernommen vom Motorradvorgänger, an ihre Grenze gelangt. Demzufolge längte sie sich über die Strecke zusehends. Zudem waren am hinteren Kettenblatt, auf Grund des „Überspringens“ schon kariöse Zähne zu entdecken. Bei Tims hochwertigerer „DID Gold“ Kette war dies nicht zu erkennen. Tims Tank wurde an einer Stelle, durch das Gerappel, mehrfach undicht, was wohl auch an einer zu stramm sitzenden Verkleidung an den Aufnahmen direkt am Tank lag. Außerdem haben wohl nicht nur die XT-Treiber selber manchmal eine Schraube locker, sondern auch anscheinend ihre Gäule. Somit kann man wohl auch unsere Reise anhand einer permanenten Schrauben- und Unterlegscheibenspur verfolgen, die wir wohl hinter uns her ziehen. (-: Gut wenn wir noch eine große Schrauben-Tüte unser eigen nennen dürfen, die für permanenten Ersatz sorgt. Außerdem darf man nicht vergessen das wir über 20 Jahre alte Maschinen fahren. Sie sind zwar genau für so einen Einsatzzweck konzipiert, aber halt auch wartungsbedürftig. Die selbstgewählten diversen Modifikation zeigen natürlich auch erst nach einiger Zeit mehr oder weniger ihre Praxistauglichkeit.... Wir sind zudem Fahrer und Mechaniker in Personalunion. Unsere Schätzchen haben unter uns noch nie eine offizielle Werkstatt von innen gesehen. Das lässt das Budget hier und besonders nach dem Diebstahl nun wohl eher gar nicht mehr groß zu.
Aber hey,...! trotz aller Widrigkeiten. Man bekommt auch soviel zurück! Die Exklusivität sich in einer Landschaft bewegen zu dürfen und Menschen zu begegnen, die man sonst in der Intensität wohl nur sehr schwierig erreicht hätte, ist wohl nur so gegeben. Georgien war ein "Offroadendurotraum" und wir denken eines der ebenfalls völlig unterschätzten Reiseländer. Eine Gastfreundschaft, besonders auf dem Land, die ich als außerordentlich bezeichnen würde. Oder könnt ihr liebe Mitreisenden schon mal von ähnlichem in Deutschland berichten? Auf der Bergstrecke von Shatili zurück z.B, wurde uns bei einem Bremsbelagwechsel von einem georgischen Jägerduo, die auf Bären- und Wolfsjagd waren, welche in der Nacht wohl über 30 Schafe getötet hatten, unsere Beläge förmlich aus den Händen gerissen und einer von ihnen warf sich in den Matsch unter die Maschine und kam unserem begonnenen selbständigen Wechsel zuvor. Er erklärte lapidar "er sei vom Fach", plauderte noch kurz mit uns, zeigte uns sein Dragunow Scharfschützengewehr und setzte sich wieder in seinen Wagen und zog von dannen. Häh? Na bitte schön! Wir hatten eh schon genug repariert in den letzten Tagen. Wofür bräuchte es in Georgien eigentlich einen ADAC? Beispiele solcher Art könnte ich von den vier Wochen noch mehrere geben. Der Report ist jedoch eh schon zu lang, aber das musste nun einfach mal gesagt werden. So etwas schon mal in "Good Old Germany" erlebt!?
Den Diebstahl als Verallgemeinerung zu nehmen ist einfach unfair. Jedem Georgier dem wir unterwegs diese Geschichte erzählten, hätte wohl liebend gerne vor Wut die Sache in die eigene Hand genommen.... Hätte er den Strolch erwischt, der seinem Land diese Rufschädigung eingebracht hat, wäre es wohl nicht gut für Ihn ausgegangen.
Wir werden sehen wie weit und wohin es mit unserem aufzufangenden Verlust noch geht. Erst einmal gibt es dann jetzt wirklich in nächster Zeit den lang erwartenden Türkeireport. Wir bereiten gerade unseren Grenzübertritt in den Iran vor.
Schöne Grüsse von der türkisch-iranischen Grenze aus Dogubayazit, am Fuße des höchsten Berges der Türkei, dem Ararat.
Ein kleines Viedeo mit Impressionen aus Georgien.
Zusammengestellt vom rusischen Bikerfreund Alexander Shandor mit Teilen von unserem Videomaterial, die zeigen was für eine gute Zeit wir dort drüben alle zusammen hatten.