befahren, stellt an sich schon eine ordentliche Herausforderung für den Motorradreisenden dar. Die Australier würden es auch einfach nur als "bloody hot“ bezeichnen oder halt einfach nur die falsche Jahreszeit.
Wir wollten allerdings zusätzlich zur Gibb noch unbedingt wissen was es mit dem Mythos Kimberley´s auf sich hat, einige tiefere Schlenker in den Busch unternehmen und die Gibb verlassen. Hundertkilometerlange brutale Wellblechpisten - Abstecher tief in den australischen Busch. Das ist die einzige Möglichkeit die Aborigines Felsmalereien um den King Edwards River, das Mitchell Plateau zu sehen und vielleicht gelänge es uns auch noch, es bis ganz hoch zur Küste zur schaffen. Port Warrender mit Wahnsinnsblick auf die Timorsee -zurückblicken wo wir hergekommen sind- zu erreichen wäre fantastisch, dachten wir uns. Diese Nebenstrecke mit seinen 1.000 gnadenlosen extra Trackkilometern wurde dann die wirkliche fahrtechnische, logistische Herausforderung und der hauptsächliche Verschleiss der XT´s….. ( siehe Bild: Rahmenbruch Tim + Lilly). Neben den enormen Temperaturen von über 40 Grad, kam verschärfend hinzu, dass am Ende der Saison (kurz vor der Regenzeit) schon vieles geschlossen hatte. Besonders die wenigen „Roadhouses" und die spärlichen Tankmöglichkeit bereitete uns Kopfschmerzen. Wir haben leider keinen Geländewagen, der für mehrere tausend Kilometer Treibstoff + und für viele Wochen Proviant mitführen kann.
Zu Anfang waren wir uns deshalb in einem schwachen Moment unsicher, ob wir uns überhaupt eine solche Ochsentour zu dieser brutal, heissen Jahreszeit, am Ende der Trockenzeit, an tuen sollten. Temperaturen von über 40 Grad im Busch sind hier gerade die Regel. Wie immer bei solchen harten Offroad Unternehmungen, wird der Verschleiss an Mensch und Material um mehr als Faktor 10 höher sein, als nur die „einfache" Asphaltstrasse drum herum zu benutzen und hinterher wird in der Regel auch so einiges zu reparieren sein. Das wussten wir nun schon aus einigen Jahren Erfahrung…
Sobald wir uns jedoch auf der Strecke befanden, waren diese Gedanken wie weggeblasen. Nachdem kiloweise Spaghetti, Reis, Thunfisch und zusätzliche Lebensmittel den Weg in die noch so kleinste freie Ecke in Koffer und Taschen fanden und uns natürlich noch schwerer machten, als wir sowieso schon gewöhnlich waren. Dazu kamen zusätzlich noch 25 l Wasser + 20 l Zusatzbenzin für 2 Personen + Maschinen dazu. Das unser Mopped Duo nicht schon vor Abfahrt die Hufe hochklappten, rechnen wir den beiden wirklich hoch an.
Bei der Durchfahrt der Kimberleys lernten wir dann wirklich einen der abgeschiedensten und spektakulärsten Teile von Australien kennen. WOW! Besonders weit abseits der Gibb River Road (wo immerhin noch alle 1-2 Stunden ein Auto durchkommt) kann man sicherlich Tage, Wochen oder gar Monate warten, bis einem auf einer dieser abgelegenen Tracks jemand begegnet. Die Fläche ist fast so groß wie Deutschland, aber es wohnen nur rund 40.000 Einwohner dort. Wahnsinn! So etwas tat unglaublich gut, nachdem riesigen Ballungsraum Asien, musste aber auch mit gewisser Vorsicht angegangen werden, denn hier ist man, wenn es blöd läuft auf sich alleine gestellt. Nachdem wir für 4 Tage die Drysdale River Station zum grandiosen Mitchell Plateau verliessen und wieder zurückkehrten trafen wir mal wieder...? Genau! Niemanden!
Landschaft, Landschaft, Landschaft. War es all die Strapazen wert mit Hitze, anstrengendem Fahren, Mangel an Wasser und Treibstoff, demolieren der Moppeds und nervenaufreibenden Buschreparaturen. Oh ja. Wir schwitzten zwar wie die Ochsen, aber trotzdem gut das wir einen Motorradhelm aufhatten, ansonsten hätten wir wohl noch viel mehr Fliegen verschluckt, als wir oft mit offenem Mund, staunend, durch diese abenteuerliche Gegend fuhren.
Hier ein kleiner Vorgeschmack von dem was wir erleben durften, auch wenn so ein paar Bilder von einigen tausend... und ein bisschen Text natürlich nur einen klitzekleinen Eindruck geben können, was da draussen wirklich los war. Wer mehr wissen möchte wie es uns ergangen ist in dieser Region, der schaut einfach in nächster Zeit wieder vorbei, denn dann gibt es hoffentlich unseren ausführlichen Bericht dazu.
Momentan lassen wir es uns in der Perlenstadt Broome gut gehen und planen bereits nächste Abenteuer.